Meldepflicht: 12 Zika-Virus-Infektionen bestätigt
Schwangeren und Frauen mit Kinderwunsch raten die Behörden weiterhin von vermeidbaren Reisen in Zika-Risikogebiete ab.
Seit Mai diesen Jahres gilt in Deutschland eine Meldepflicht für Infektionen mit dem Zika-Virus. Das Robert-Koch-Institut (RKI) registrierte seitdem mindestens 12 Zika-Virus-Infektionen. Seit Oktober wurden demnach 56 Zika-Infektionen in Deutschland bekannt. Die Betroffenen hätten sich wohl auf Reisen angesteckt. Das Institut hält die Dunkelziffer allerdings für beträchtlich. In den allermeisten Fällen ist eine Infektion mit dem Zika-Virus harmlos. Schwangere und Frauen mit Kinderwunsch sollten eine Infektion hingegen in jeden Fall vermeiden und keine unnötigen Risiken eingehen.
Zika-Virus für Schwangere und Ungeborene gefährlich
Das größte Risiko bei einer Zika-Infektion tragen nach dem gegenwärtigen Stand ungeborene Kinder. Infiziert die Mutter sich während der Schwangerschaft mit dem Zika-Virus, kann es zu schweren Fehlbildungen des Gehirns und des Nervensystems kommen. Auch Totgeburten sind möglich.
Daher rät das Auswärtige Amt Frauen mit aktuellem Kinderwunsch und Schwangeren von vermeidbaren Reisen in die Risikogebiete ab. Die Risikogebiete liegen derzeit vor allem in Mittel- und Südamerika aus. Brasilien ist einer der Schwerpunkte. Aber auch im tropischen Afrika, in Asien und den Inseln des Pazifischen Ozeans ist das Zika-Virus verbreitet. In beliebten europäischen Reisezielen wie Spanien, Griechenland, Frankreich oder der Türkei besteht nach RKI-Angaben nur ein moderates Risiko, mit dem Zika-Virus angesteckt zu werden.
Übertragung und Symptome des Zika-Virus
Übertragen wird das Zika-Virus vor allem durch Stiche der ägyptischen Gelbfiebermücke Aedes aegypti. Mindestens 1 der 12 im Mai gemeldeten Fälle geht aber nach Angaben des RKI auf ungeschützten Geschlechtsverkehr zurück. Noch nicht geklärt ist, ob das Zika-Virus auch durch die asiatische Tigermücke übertragen werden kann. Diese Mückenart wurde in den vergangenen Jahren vereinzelt in Süddeutschland nachgewiesen.
Eine Infektion mit dem Zika-Virus verläuft für die meisten gesunden Menschen harmlos. Die Symptome sind grippeähnlich, auch Hautausschläge oder Bindehautentzündungen können auf eine Zika-Infektion hinweisen. In den allermeisten Fällen vergehen die Symptome innerhalb von spätestens 2 Wochen ohne Folgen.
Autor: Charly Kahle
Stand: 07.06.2016