Durchfall: Ungewöhnlich viele Norovirus-Infektionen

Mit nahezu 15.000 bestätigten Fällen ist in diesem Winter die Zahl der Norovirus-Infektionen fast doppelt so hoch wie üblich.

Herr mit Magenschmerzen

Die Zahl der Norovirus-Infektionen in Deutschland ist in diesem Winter ungewöhnlich hoch, zudem hat die Welle ungewöhnlich früh begonnen. Das Robert-Koch-Institut (RKI) sieht eine mögliche Ursache in einer neuen Virenvariante. Für eine Prognose sei es aber noch zu früh. Fast 15.000 Fälle im November: Die aktuelle Zahl der Norovirus-Infektionen liegt mehr als 20 Prozent über dem Höchststand der vergangenen 5 Jahre.

15.000 bestätigte Norovirus-Infektionen

Fast 15.000 bestätigte Fälle von Norovirus-Infektionen hat das Robert-Koch-Institut (RKI) bis Mitte Dezember registriert. Insgesamt dürfte die Zahl der Infektionen noch deutlich höher liegen. Denn das RKI registriert lediglich die Zahl der bestätigten Fälle. In der ärztlichen Praxis aber werden bei Durchfallerkrankungen Stuhlproben eher selten zur Laboruntersuchung eingeschickt. Die Zahl der Norovirusinfektionen sei ungewöhnlich hoch und komme zudem ungewöhnlich früh, so das RKI im 50. Epidemologischen Bulletin.

Das langjährige Mittel der Infektionen mit Noroviren liege bei 7.800. In den vergangenen 5 Jahren habe es zwischen 6.100 und 10.900 Infektionen mit dem Durchfallerreger gegeben. Die aktuellen Infektionszahlen liegen damit gut 20 Prozent über dem Höchststand der vergangenen 5 Jahre. Erfahrungen aus der Vergangenheit legen nach Ansicht des RKI nahe, dass sich ein neuer Norovirus-Genotyp verbreitet, gegen den das Immunsystem vieler Menschen keine geeignete Antwort habe.

Noroviren verursachen schweren Durchfall

Noroviren gehören zu den typischen Verursachern von Magen-Darm-Grippen mit schwerem Durchfall. Verbreitet werden die Viren vor allem durch Schmierinfektionen. Der häufigste Verbreitungsweg: ungenügende Handhygiene nach dem Toilettengang. Dann gelangen die Viren direkt (etwa über Händeschütteln) oder indirekt (über Türklinken, Lichtschalter etc.) von einem Menschen zum anderen. Beim Kontakt mit Erkrankten, beziehungsweise für den Fall einer Norovirus-Infektion im persönlichen Umfeld, sind daher besonders gründliche Hygienemaßnahmen notwendig.

Autor: Charly Kahle

Stand: 20.12.2016

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