Vielarbeit fördert Alkoholmissbrauch

Lange Arbeitszeiten fördern das Risiko für kritischen Alkoholkonsum. Das belegen internationale Studien. Das Risiko für Alkoholmissbrauch steigt um bis zu 13 Prozent.

Bier

Lange Arbeitszeiten fördern das Risiko für kritischen Alkoholkonsum. Das belegen internationale Studien. Bei Vielarbeitern mit einen Pensum von mehr als 49 Arbeitsstunden pro Woche liegt der Anteil der Menschen mit gesundheitsschädigendem Alkoholkonsum um bis zu 13 Prozent höher als bei Menschen mit einer Arbeitszeit von 35 bis 40 Stunden.

So das Ergebnis einer Metastudie, in der 61 Studien aus 14 Ländern mit mehr als 330.000 Probanden ausgewertet wurden. Präsentiert hat die Studie eine finnische Forschergruppe im Britisch Medical Journey. Für den Alkoholkonsum spiele es kaum eine Rolle, in welcher Funktion die Vielarbeit geleistet werde. Manager seinen vom kritischen Alkoholkonsum ebenso betroffen wie weniger qualifizierte Arbeitskräfte.

Hohe Grenze für kritischen Alkoholkonsum

Als kritisch bezeichnet die finnische Studie einen Alkoholkonsum von 21 alkoholischen Getränken pro Woche bei Männern. Für Frauen setzten sie eine Grenze von 14 Drinks pro Woche. Bei der Auswertung der zugrunde liegenden Studien machten die Forscher keinen Unterschied, ob das alkoholische Getränk ein Glas Wein, ein Bier oder ein Glas Schnaps war. Diese Werte dürfen als sehr hoch angesetzt gelten.

Nach den Kriterien der Deutschen Hauptstelle für Suchtgefahren (DHS) ist Alkoholkonsum bis zu einer Grenze von 24 Gramm pro Tag bei Männern und 12 Gramm bei Frauen für nicht vorbelastete Menschen als unkritisch einzustufen. 24 Gramm Alkohol entsprechen in etwa einem 3/4 Liter Bier oder 1,5  (0,2 bis 0,3 l) Gläsern Wein. Die DHS verweist darauf, dass tägliches Alkoholtrinken an sich schon einen Risikofaktor für kritischen Konsum darstelle.

Alkoholismus in Deutschland Volkskrankheit

In Deutschland haben nach Abgaben der Bundesregierung mehr als 10 Millionen Menschen einen kritischen Alkoholkonsum. Als alkoholkrank gelten bis zu 2,5 Millionen Deutsche. Besonders junge Männer mit vergleichsweise schlechter Bildung – und in zunehmendem Maße auch Mädchen und junge Frauen – haben ein erhöhtes Risiko für Alkoholabhängigkeit.

Autor: Charly Kahle

Stand: 22.02.2016

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