Analyse: Tamiflu verkürzt Grippe um einen Tag

Der Hersteller des unter Experten umstrittenen Medikaments Tamiflu hat eine neue Studie über die Wirkung vorgelegt. Ähnlich wie eine kritische Forschergruppe kommt sie zu dem Ergebnis, dass Tamiflu die Grippe um etwa einen Tag verkürzen kann.

Frau mit Erkältung

Der Hersteller des unter Experten umstrittenen Medikaments Tamiflu (Wirkstoff Oseltamivir) hat eine neue Studie über die Wirkung vorgelegt. Sie kommt - ähnlich wie eine kritische Studie über das Medikament - zu dem Ergebnis, dass Tamiflu die Grippe um etwa einen Tag verkürzen kann. Das berichtet das Ärzteblatt.

Ergebnisse unterscheiden sich nur um Stunden

Die Ergebnisse über die verkürzte Erkrankungsdauer unterscheiden sich bei den beiden Forschungsgruppen nur um Stunden. Die vom Hersteller Roche beauftragte Multiparty Group for Advice on Science (MUFAS) kommt laut Ärzteblatt auf eine durchschnittlich um 25,2 Stunden verkürzte Krankheitsdauer. Eine Roche-kritische Studie der Cochrane Acute Respiratory Infections Group in Rom war im vergangenen Jahr auf eine Verkürzung um 16,8 Stunden gekommen. Bei einer durchschnittlichen Grippedauer verkürzt sich die Zeit mit Symptomen demnach von 5 auf 4 Tage.

Auch bei den Nebenwirkungen wie Übelkeit und Erbrechen kamen die Forschergruppen nach Angaben des Ärzteblatts zu vergleichbaren Ergebnissen.

Grippe immer ernst nehmen

Die Grippe ist alles andere als eine harmlose Erkältung. Für die Grippesaison 2012/2013 hat das Robert-Koch-Institut mindestens 20.000 Todesfälle durch Influenza errechnet. Doch die Zahl der Grippetoten könnte auch deutlich höher sein, wie das Robert-Koch-Institut mitteilte.

Bei Grippe-Symptomen zum Arzt gehen

Bei Verdacht auf Grippe sollten Sie grundsätzlich zum Arzt gehen. Das gilt vor allem für Schwangere, Säuglinge, Kleinkinder und ältere geschwächte Menschen oder Personen mit eingeschränktem Immunsystem. Außerdem ist ein Arztbesuch anzuraten bei Hinweisen auf Komplikationen. Also beispielsweise bei hohem Fieber, Atemnot, Kopfschmerzen, Herzrhythmusstörungen, Ohrenschmerzen oder Schluckbeschwerden und einer stark geröteten Rachenschleimhaut als Hinweis auf eine Halsentzündung.

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