Neue Studie bestätigt Risiken von Übergewicht
Übergewicht mit einem BMI zwischen 25 und 30 verdoppelt das Risiko für Diabetes und Schlaganfall. Bei schwerer Adipositas mit einem BMI über 40 steigt das Risiko für Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfall sogar um 1.500 Prozent. So die Ergebnisse einer neuen Studie vom University College London.

Risiken steigen mit dem Gewicht
Laut der Studie steigen die Gesundheitsrisiken mit dem Gewicht kontinuierlich an. Diabetes, Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems und Schlaganfall seien bei einem Body-Mass-Index zwischen 25 und 30 (Übergewicht) schon doppelt so hoch wie bei normalgewichtigen Frauen und Männern. Bei leichter Adipositas (Grad 1, BMI von 30 bis 35) steige das Risiko bereits auf das Fünffache. Für Adipositas 2. und 3. Grades errechnen die britischen Wissenschaftler ein bis zu 15fach erhöhtes Risiko für Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfall.
Für ihre Studien haben die Wissenschaftler Daten von mehr als 120.000 übergewichtigen Frauen und Männern aus Europa und den USA ausgewertet. Die Daten waren über einen Zeitraum von 10 Jahren erhoben worden. Die Ergebnisse wurden jüngst im Fachmagazin Lancet Public Health veröffentlicht.
DANK fordert Lebensmittel-Ampel
Die Deutsche Allianz Nichtübertragbare Krankheiten (DANK) bewertet die Studie als Beleg für eine dramatische Entwicklung, Sie fordert gesetzgeberische Maßnahmen, um gesundheitsförderliche Lebensstile zu unterstützen. Dazu gehörten eine klar verständliche Lebensmittel-Ampel und Steuersenkungen für gesunde Lebensmittel sowie ein Verbot der Werbung für vermeintlich gesunde Kinder-Lebensmittel.
Übergewichtsrate hat sich in vielen Ländern verdoppelt
In ihrer Pressemitteilung verweist die Allianz auf eine jüngst veröffentlichte Studie im New England Journal of Medicine. Demnach waren 2015 weltweit mehr als 107 Millionen Kinder sowie mehr als 603 Millionen Erwachsene fettleibig (BMI über 30). Der Anteil der Übergewichtigen hat sich demnach in 70 Ländern seit 1980 verdoppelt. Etwa 4 Millionen Todesfälle seien auf Übergewicht zurückzuführen. In mehr als 70 Prozent hätten vermeidbare Herz-Kreislauf-Erkrankungen die Lebenserwartung verkürzt.
Autor: Charly Kahle
Stand: 17.07.2017