Osteoporose: Rauchen fördert Knochenschwund

Rauchen fördert Knochenschwund – gerade auch bei Männern. Das belegt eine neue Studie über Rauchen und Osteoporose.

Rauchen-Zigarette

Raucher haben offenbar ein deutlich erhöhtes Risiko für Knochenschwund. Einer neuen Studie zufolge sind unter den Rauchern Männer von der vermeintlichen Frauen-Krankheit Osteoporose sogar stärker betroffen als Raucherinnen.

Studie mit 3.300 Patienten

Ärzte des National Jewish Health, einem Krankenhaus für Atemwegserkrankungen in Denver (USA), untersuchten die Daten von mehr als 3.300 Rauchern und Ex-Rauchern im Alter zwischen 45 und 80 Jahren. Die Teilnehmer haben mindestens 10 Jahre lang täglich etwa 20 Zigaretten geraucht. Unter ihnen waren sowohl Raucher und Raucherinnen mit chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) als auch solche ohne COPD.

Geringere Knochendichte bei Männern und COPD

Das Ergebnis: Bei 58 Prozent der Raucherinnen und Raucher war die Knochendichte geringer als bei einem gesunden durchschnittlichen Erwachsenen. Etwa ein Drittel der Probanden (31 Prozent) wies eine mittlere Knochendichte auf. Bei 11 Prozent der Untersuchten war die Knochendichte normal. Besonders überraschend: Bei den männlichen Rauchern war die Knochendichte im Durchschnitt noch geringer als bei den Frauen.

Bei den Patienten mit COPD war die durchschnittliche Knochendichte aller Raucher (also Männer und Frauen) noch einmal deutlich geringer. Mehr als 80 Prozent hatten eine geringe Knochendichte.

Die Forscher fassen zusammen, dass Rauchen und COPD offenbar das Fortschreiten von Osteoporose fördern. Außerdem stellten Sie fest, dass die Wahrscheinlichkeit für Osteoporose mit steigendem Tabakkonsum zunimmt.

Ursachen noch unklar

Eindeutige Ursachen für das erhöhte Osteoporose-Risiko durch das Rauchen können die Forscher nicht benennen. Naheliegend erscheine, dass die blutgefäßverengende Wirkung von Rauch und Nikotin die Durchblutung und damit auch die Knochenbildung verringere. Auch das häufig zu beobachtende Untergewicht von Rauchern könne eine Rolle spielen. Letzteres gelte auch für Menschen mit COPD. Hier sei es auch möglich, dass chronische Entzündungen die Knochendichte negativ beeinflussen.

Autoren: Knochendichte ab Anfang 50 messen lassen

Die Autoren der Studie legen Raucherinnen und Rauchern nahe, ab dem 50. Lebensjahr eine Knochendichtemessung vornehmen zu lassen. Nach den Leitlinien ist diese Untersuchung bislang erst ab dem 60. Lebensjahr für Raucherinnen (ab dem 70. Lebensjahr bei Rauchern) vorgesehen.

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