Orthopäden machen die meisten Kunstfehler
Bei den in Krankenhäusern bestätigten ärztlichen Behandlungsfehlern entfallen nach Angaben der Bundesärztekammer etwa 50 Prozent der Kunstfehler auf die Orthopädie.
Bei mehr als 720 Millionen Behandlungen sind den deutschen Ärzten im vergangenen Jahr insgesamt mindestens 2252 Kunstfehler unterlaufen. Dabei sind 1854 Patienten nachhaltig geschädigt worden, so die Bundesärztekammer. Kunstfehler im Krankenhaus machen gut drei Viertel der Behandlungsfehler aus. Der Rest entfällt auf niedergelassene Ärzte.
In den Krankenhäusern sorgen die Orthopäden für die meisten Behandlungsfehler. Gut 20 Prozent der Fehler entstehen bei Diagnose und Behandlung von Unterarmbrüchen. Je 12 Prozent der Verdachtsfälle bestätigten sich bei Rückenschmerzen, Kniegelenkarthrosen und Sprunggelenks- oder Unterschenkelbrüchen.
Gesamtmedizinisch betrachtet sind ärztliche Fehler am häufigsten bei der Behandlung von Tumoren der Brustdrüse.
Medizinischer Dienst der Krankenkassen meldet höhere Zahlen
Die Zahlen der Bundesärztekammer decken sich nicht mit den Angaben des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen. Die Niederlassungen des MDK berichten von insgesamt mehr als 14.500 Verdachtsfällen auf einen Behandlungsfehler. Gut ein Viertel dieser Fehler habe sich nach der Begutachtung als Kunstfehler bestätigt.