Nachweis von Krebs im Frühstadium per Bluttest
US-Forscher haben hoffnungsvolle erste Ergebnisse mit Testverfahren erzielt, die mit einem Bluttest schon sehr früh vier Krebsarten nachweisen können. Die Trefferquote ist mit 62 Prozent allerdings noch zu klein. Experten sind aber optimistisch, dass die Ansätze sich weiter verbessern lassen.
Eine Forschergruppe aus den USA, Dänemark und den Niederlanden hat an der Johns Hopkins Universität in Baltimore (USA) einen Bluttest entwickelt, mit dem sich 4 verschiedene Tumoren bereits in einem sehr frühen Stadium erkennen lassen. Die Wissenschaftler machen sich dabei zunutze, dass viele Tumorzellen Teile ihres Erbgutes, der DNA, in die Blutbahn abgeben. Diese Erbgutteile werden als zirkulierendes Tumoren-Erbgut (circulating tumor DNA) bezeichnet.
Trefferquote von 62 Prozent bei Darmkrebs im Frühstadium
Ihr Verfahren testete die Forschergruppe in einer Studie an 194 Krebspatienten und 44 gesunden Probanden. Laut Veröffentlichung im Fachblatt Science Translational Medicine war die Erfolgsquote für den Nachweis bei Darmkrebs mit insgesamt 71 Prozent am größten. In 75 Prozent der Fälle erkannte der Test fortgeschrittene Tumoren und in 62 Prozent der Fälle sehr frühe Stadien. Für Eierstockkrebs (68 Prozent) und Brustkrebs sowie Lungenkrebs (59 Prozent) liegen die Durchschnittswerte darunter.
Beim Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg wird die US-Studie als „beste Studie, die ich bisher zu dem Thema gesehen habe“ bezeichnet, so Holger Sültmann, Leiter der Abteilung Krebsgenomforschung. Allerdings sei die Trefferquote mit 62 Prozent noch nicht ausreichend, da sie zu viele Krebserkrankungen nicht erkenne.
Eine Erfolgsquote von 100 Prozent hatte der Bluttest der Forschergruppe bei den gesunden Probanden. Der Test gab nicht einmal falschen Alarm.
Autor: Charly Kahle
Stand: 27.08.2017