Mineralölbestandteile in vegetarischem Fleischersatz
Beim aktuellen Test der Stiftung Warentest fallen 6 von 20 Produkten wegen bedenklicher Inhaltsstoffe durch.
Fleischersatz aus Tofu oder Seitan zählt zu den erfolgreichsten Trendprodukten im deutschen Lebensmittelmarkt. Die Stiftung Warentest hat daher 20 vegetarische Bratwürste, Schnitzel und Frikadellen genauer unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: Einige der vegetarischen „Fleischprodukte“ schneiden gut ab. Aber: 6 Produkte enthalten Mineralölbestandteile, die von der europäischen Lebensmittelbehörde als „potenziell besorgniserregend“ eingestuft werden.
Im vergangenen Jahr (2015) haben die Deutschen mehr als 310 Millionen Euro für vegetarische Fleischersatzprodukte ausgegeben, fast ein Drittel mehr als im Jahr davor. Die Stiftung Warentest hat nun 20 dieser Produkte untersucht. 7 davon sind als vegan gekennzeichnet.
Das Testergebnis bezeichnet Werner Hinzpeter als „sehr durchwachsen“. In allen Produktgruppen habe man sowohl „schmackhaften Fleischersatz mit einer gelungenen Zusammensetzung von Nährstoffen“ gefunden, aber auch „krümelige, schwer kaubare Tofulappen“ oder „gummiartige Seitanstreifen“, fasst der stellvertretende Chefredakteur der Test-Zeitschrift zusammen.
6 der 20 Produkte haben die Warentester mit „mangelhaft“ bewertet, weil sich darin hohe Konzentrationen von Mineralölbestandteilen (Mosh) fanden. Mit mehr als 400 Milligramm Mosh pro Kilogramm am stärksten belastet: das Veggie-Schnitzel des Marktführers Rügenwalder Mühle. Nach Angaben der Stiftung Warentest gehört die Mosh-Belastung dieses Produktes zu den höchsten, die das Haus in Lebensmitteltests je nachgewiesen habe.
Testsieger in den Bereichen „vegetarische Schnitzel“ und „vegetarische Bratwürste“ sind die Produkte von Valess. Bei den „vegetarischen Frikadellen“ steht Rügenwalder Mühle auf Platz eins. Das Fazit der Warentester: Oft seien die Rezepturen noch verbesserungswürdig, insbesondere mit Blick auf Saftigkeit, Konsistenz und Salzgehalt.
Autor: Charly Kahle
Stand: 04.10.2016