Noch mehr Deutsche mit Übergewicht
In einigen Ländern Europas wird schon bald kaum noch jemand normales Gewicht haben, so die WHO. Die Statistik verzeichnet von Jahr zu Jahr noch mehr Deutsche mit Übergewicht.
Mehr als jeder 2. Deutsche ist übergewichtig oder sogar fettleibig. Als übergewichtig gilt, wer einen Body-Mass-Index zwischen 25 und 29,9 Hat. Ab einem BMI von 30 sprechen Mediziner von Fettleibigkeit (Adipositas). Die Diagnose Übergewicht gilt für 36,2 Prozent, die Diagnose Adipositas für ein Sechstel der Deutschen (16,5 Prozent). Männer sind mit einem Gesamtanteil von 62 Prozent deutlich häufiger übergewichtig oder fettleibig als Frauen. Dabei gibt es auch regionale Unterschiede: Im Osten ist demnach der Anteil der Frauen mit Adipositas auffällig höher als in den westlichen Bundesländern. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes hat sich der Anteil der Menschen mit zu vielen Pfunden zwischen 1999 und 2013 um 4 Prozentpunkte erhöht.
Fast alle Europäer werden immer dicker
Diesen Trend bestätigen für Europa auch die Zahlen der Weltgesundheitsorganisation WHO. Die legte jetzt in Prag eine Studie vor, derzufolge im Jahr 2030 kaum noch ein Europäer Normalgewicht haben wird. In einigen Ländern werde sich der Anteil der Menschen mit Adipositas verdoppeln, so das Europa-Büro der WHO. Nur in den Niederlanden geht der Anteil der übergewichtigen Menschen laut Prognose der WHO zurück. Nach 2030 soll dort weniger als die Hälfte der Bevölkerung zu viel wiegen.
Studie bestätigt Diskriminierung von Übergewichtigen
Die Autoren der Studie werteten Daten aus mehr als 20 internationalen Untersuchungen aus. Dabei habe sich gezeigt, dass nicht nur die körperlichen Begleiterscheinungen von Übergewicht und Adipositas die Menschen belasteten. Auch die Diskriminierung von übergewichtigen Menschen wirke sich auf die Betroffenen aus und erreiche wegen der hohen Fallzahl eine gesellschaftliche Dimension.