Krebsrisiko in Deutschland bei fast 50 Prozent
51 Prozent der Männer und 43 Prozent der Frauen in Deutschland erkranken im Laufe des Lebens an Krebs. Die Überlebensquoten wachsen weiter deutlich.
Gut die Hälfte aller Deutschen erhält im Laufe des Lebens die Diagnose Krebs. Das Krebsrisiko liegt für Männer mit 51 Prozent deutlich höher als bei Frauen mit 43 Prozent. Die gute Nachricht: 2012 ist die Zahl der Krebserkrankungen trotz der steigenden Lebenserwartung nicht weiter gewachsen. So einige Zahlen des aktuellen Berichts „Krebs in Deutschland“. Den Bericht haben das Robert-Koch-Institut und die deutschen Krebsregister vorgelegt. Dafür werteten sie die Daten der Krebsregister von 2011 und 2012 aus.
2011 und 2012 entfielen mehr als die Hälfte der Diagnosen auf Brustkrebs, Prostatakrebs und Lungenkrebs. Insgesamt erkrankten in diesen beiden Jahren fast 500.000 Deutsche erstmals an einem bösartigen Tumor: 225.89 Frauen und 252.060 Männer.
Ein allgemeines Krebsrisiko von 50 Prozent sagt wenig darüber aus, wie hoch das persönliche Krebsrisiko ist. Hier spielt eine Vielzahl von Faktoren eine wichtige Rolle. Dazu gehören das Alter und erbliche Belastungen. Vor allem aber hängt das Krebsrisiko bei sehr vielen Tumorarten vom individuellen Verhalten ab. Nach Berechnungen des Robert-Koch-Instituts hätten alleine 71.000 Lungenkrebserkrankungen durch Nichtrauchen vermieden werden können. Lungenkrebs und andere durch das Rauchen begünstige Krebsarten machen demnach 15 Prozent aller Krebsneuerkrankungen aus. Als weitere lebensstilbedingte Risikofaktoren für Krebs nennt der Krebsbericht falsche Ernährung, Übergewicht und Bewegungsmangel.
Der Einfluss von Umwelteinflüssen wie Luftverschmutzung beispielsweise werde hingegen in der Öffentlichkeit überschätzt. Auch hier bestätigten aber Ausnahmen die Regel: Das Edelgas Radon ist Studien zufolge für 10 Prozent aller Lungenkrebsfälle verantwortlich.
Überlebensraten steigen
Trotz steigendem Durchschnittsalter ist die Zahl der Krebsneuerkrankungen dem Bericht zufolge im Jahr 2012 nicht mehr gewachsen. Der Anteil der Krebserkrankungen an den Todesursachen sei seit den 90iger Jahren stabil geblieben. Demnach kostet Krebs etwa 30 Prozent der Männer und 20 Prozent der Frauen das Leben.
Die beste Nachricht: Die Fortschritte in der medizinischen Behandlung haben die Lebenserwartung von Krebskranken deutlich verbessert. Laut Gesamtstatistik leben 62 Prozent der Männer und 67 Prozent der Frauen auch noch fünf Jahre nach der Krebsdiagnose. Der Blick auf die Gesamtstatistik darf allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Sterbewahrscheinlichkeiten für verschiedene Tumoren sehr unterschiedlich ausfallen. Bei Lungenkrebs, Brustkrebs oder Bauspeicheldrüsenkrebs überleben weniger als 20 Prozent der Patienten die ersten 5 Jahre nach der Diagnose. Dagegen leben fast 90 Prozent der Patienten mit Hodenkrebs oder Prostatakrebs auch 5 Jahre nach der Erkrankung – mit oft sehr guten Chancen auf viele weitere Lebensjahre. Die größten Fortschritte in der Behandlung von bösartigen Tumoren habe die Medizin bei Brustkrebs, Prostatakrebs und Darmkrebs gemacht.