Komasaufen: Junge Deutsche trinken weniger
Jungen und Mädchen in Deutschland haben im vergangenen Jahr deutlich seltener Alkohol konsumiert als noch vor 10 Jahren.

Bei den Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren greifen nach Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) nur noch 10 Prozent einmal wöchentlich zu Alkohol. 2004 war der Anteil 21,2 Prozent noch mehr als doppelt so hoch. In der Altersgruppe von 17 bis 25 ging der Alkoholkonsum auch zurück, aber nicht so deutlich: von 50 Prozent auf gut ein Drittel.
Die Studie „Der Alkoholkonsum Jugendlicher und junger Erwachsener in Deutschland 2016“ ergab auch, dass das rauschhafte Trinken (Komasaufen) offenbar weiter an Attraktivität verliert. Nur noch 13,5 Prozent geben an, im vergangenen Monat rauschhaft getrunken zu haben. 2004 lag dieser Anteil bei 22,6 Prozent. Jungen (16,5 Prozent) im Alter zwischen 12 und 17 sprechen dabei dem Alkohol deutlich mehr als zu Mädchen (10, 3 Prozent).
Als erfreulich bewertet die BZgA ferner, dass Jugendliche später mit dem Trinken anfangen. Das durchschnittliche Alter beim ersten Schluck Alkohol liege inzwischen bei fast 15 Jahren (14,9). Und mehr als ein Drittel der Jugendlichen bis 17 Jahre (36,5 Prozent) hat laut Studie noch nie Alkohol getrunken.
Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung schreibt die positive Entwicklung dem Erfolg von Aufklärungskampagnen zu. Insbesondere die BZgA-Initiative habe dazu beigetragen, dass Komasaufen und Alkohol für immer mehr junge Menschen immer weniger cool werde.
Für die repräsentative Studie hatte das BZgA 7.000 Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 12 und 25 Jahren zu ihrem Trinkverhalten befragen lassen.
Autor: Charly Kahle
Stand: 20.05.2017