Junge Menschen rauchen seltener und trinken weniger

Jugendliche und junge Erwachsene greifen weniger häufig zu Tabak und Alkohol. Sorge äußert die Drogenbeauftragte der Bundesregierung über den Cannabis-Konsum.

Rauchender Teenager

Die Raucherquote unter jungen Menschen bis 25 Jahren ist weiter rückläufig. Sie sinkt bei den 12 bis 17 Jahre alten Jugendlichen auf 7,8 Prozent. Das ist nach Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung der geringste Wert seit den 70-iger Jahren. Bei den 18 bis 25 Jahre alten jungen Erwachsenen sei die Raucherquote ebenfalls rückläufig. Auch der Konsum von Alkohol geht zurück.

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hat aktuelle Zahlen zum Suchtverhalten von Jugendlichen und jungen Erwachsenen vorgelegt. Laut der Drogenaffinitätsstudie 2015 ist die Nichtraucherquote unter den 12 bis 17 Jahre alten Jugendlichen auf 79 Prozent gestiegen und damit auf einem Rekordwert. Auch bei den jungen Erwachsenen bis 25 Jahre steigt sie laut Studie auf fast 39 Prozent. Gut ein Viertel (26,2 Prozent) dieser Gruppe zählt zu den Rauchern. Rückläufige Zahlen registriert die BZgA auch beim regelmäßigen Alkoholkonsum. 10 Prozent der Jugendlichen zwischen 12 und 17 trinken demnach mindestens ein Mal pro Woche Alkohol. Vor 12 Jahren lag der Wert noch fast doppelt so hoch. Gut ein Drittel der Jugendlichen hat nach eigenen Angaben noch nie Alkohol getrunken.

Einen moderaten Rückgang des Alkoholkonsums vermeldet die BZgA bei den jungen Erwachsenen: Hier sinkt der Anteil der Konsumenten, die ein Mal pro Woche trinken, von 40 auf 33 Prozent. Auch die Zahl der Rauschtrinker gehe zurück, bleibe aber „noch zu hoch“: Nach Angaben der BZgA betrinken sich fast 16 Prozent der Jungen zwischen 12 und 17 mindestens ein Mal im Monat (Mädchen: 12,5 Prozent).

Deutlich höher liegt der Anteil der Rauschtrinker bei den jungen Erwachsenen: Bei den Männern sind es 45 Prozent und bei den Frauen 33 Prozent.

Cannabis weiterhin weit verbreitet

Unter den illegalen Drogen spielt Cannabis weiterhin de Hauptrolle. Gut 10 Prozent der Jugendlichen geben an, schon einmal Cannabis probiert zu haben. Bei den jungen Erwachsenen ist es etwa mehr als ein Drittel (35 Prozent). Andere illegale Drogen wie Ecstasy, Amphetamine (je 4 Prozent) oder Kokain (3 Prozent) und Legal Highs (2,2 Prozent) sind hingegen deutlich weniger verbreitet. 0,6 Prozent der jungen Erwachsenen geben laut BGzA an, Crystal Meth ausprobiert zu haben.

Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler, bezeichnet die Ergebnisse der Drogenaffinitätsstudie als Bestätigung für die Präventionspolitik der Bundesregierung. In diesem Zusammenhang verwies sie auf den Beschluss, von Mai an Schockbilder auf Tabakverpackungen zu zeigen. Bundesernährungsminister Christian Schmidt kündigte an, die Bundesregierung werde voraussichtlich ein umfassendes Werbeverbot für Tabak beschließen.

Mortler äußerte sich besorgt über den Cannabis-Konsum. Wer die Legalisierung von Cannabis fordere, sorge dafür, dass „noch mehr Jugendliche zum Joint greifen.“

Autor: Charly Kahle

Stand: 11.04.2016

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