HPV-Impfung: Schon eine Dosis könnte vor Gebärmutterhalskrebs schützen

Üblicherweise werden bei der Impfung gegen das Humane Papillomavirus 2 bis 3 Spritzen gegeben. Eine neue US-Analyse zeigt: Schon eine Dosis könnte vor Gebärmutterhalskrebs schützen.

HPV

Die Schutzimpfung gegen Gebärmutterhalskrebs lässt sich möglicherweise vereinfachen und deutlich verbilligen. Statt der bislang üblichen 2 oder 3 Impfungen gegen das Humane Papillomvirus (HPV) könnte eine einzige HPV-Schutzimpfung ausreichen, so das Ergebnis einer Studienanalyse des amerikanischen Krebsinstitutes (U. S. National Cancer Institute).

In Deutschland erfolgt die HPV-Impfung gegenwärtig mit 2 Impfdosen. Die ständige Impfkommission des Robert-Koch-Institutes empfiehlt, Mädchen zwischen dem 9. und 14. Lebensjahr zu impfen. In jedem Fall solle die Impfserie vor dem ersten Geschlechtsverkehr abgeschlossen sein.

Diese Form der Impfung erreicht nach Angaben des RKI einen weitreichenden Impfschutz gegen die HPV-Viren 16 und 18. Diese Viren sind in 70 Prozent aller Fälle von Gebärmutterhalskrebs nachzuweisen.

Zahl der Impfungen ohne messbaren Einfuss auf HPV-Impfschutz

Die Autoren der US-Analyse haben Studiendaten über HPV-Impfungen von etwas mehr als 24.000 Frauen zwischen 15 und 25 Jahren ausgewertet. Fast 22.000 von ihnen hatten 3 Dosen des Impfstoffes Cervarix des US-Pharmaunternehmens GlaxoSmithKline erhalten. Etwa 1.200 Frauen waren mit 2 Impfdosen behandelt worden, 543 mit nur einer Dosis.

Vier Jahre nach der Impfung waren zwischen 77 und 86 Prozent der Frauen gegen eine Infektion mit den HPV-Viren 16 und 18 geschützt. Das Überraschende an diesem Ergebnis: Nach Angaben der Forscher hatte die Zahl der Impfdosen keinen besonderen Einfluss auf den Impfschutz. Ob eine einzelne HPV-Impfung allerdings auch dauerhaft ausreichend schützt, müsse noch weiter untersucht werden.

Finanziert wurden die Studien nach Angaben der Autoren unter anderem vom amerikanischen Krebsinstitut, dem nationalen Gesundheitsinstitut und dem Hersteller des Impfstoffes.

Deutlich niedrigere Kosten durch einfache Impfung

Sollte die einfache HPV-Impfung sich als dauerhaft wirksam herausstellen, hätte das eine Reihe von Vorteilen. Vor allem würde die Schutzimpfung gegen Gebärmutterhalskrebs billiger werden. Aktuell kostet eine Impfdosis etwa 150 Euro. In Deutschland mit den empfohlenen 2 Impfterminen ließen sich die Kosten für den Impfstoff also um die Hälfte senken. Noch deutlicher aber wäre der Gewinn in den hauptsächlich von Gebärmutterhalskrebs betroffenen Entwicklungsländern. Dort würden nicht nur Kosten gespart, sondern auch die Organisation von entsprechenden Impfprogrammen erheblich vereinfacht. Des Weiteren können Frauen bei nur einer Injektion keine Termine mehr für die Folgeimpfung versäumen. Leider kommt es bislang immer wieder vor, dass nach der ersten Impfdosis die zweite vergessen wird.

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