Herztod: Erhöhtes Risiko für Frauen und Ostdeutsche

Die Zahl der Herztode und der stationären Aufnahmen wegen schwerer Herzerkrankungen hat sich im Vergleich zum Vorjahr laut Herzbericht 2016 nur leicht verändert.

Herz

Die Zahl der Herztode und der stationären Aufnahmen wegen schwerer Herzerkrankungen hat sich nach Angaben der Deutschen Herzstiftung zuletzt kaum verändert. Laut Herzbericht 2016 der Deutschen Herzstiftung wurden im vergangenen Jahr gut 1.677.000 Menschen mit schweren Herzerkrankungen in einem Krankenhaus stationär aufgenommen. Das sind gut 17.000 Menschen mehr als 2014.

Herztod durch Koronare Herzkrankheit am häufigsten

Die Zahl der Sterbefälle durch Herzerkrankungen hingegen geht laut Herzbericht leicht zurück. Für 2016 weist der aktuelle Herzbericht knapp 208.000 Todesfälle aus. 2012 waren es noch mehr als 215.000 gewesen. Häufigste Todesursache ist demnach die Koronare Herzkrankheit mit mehr als 121.000 Sterbefällen, davon gut 48.000 mit Herzinfarkt.

Frauen sterben häufiger an Herztod als Männer

Mit fast 111.000 Todesfällen sterben deutlich mehr Frauen als Männer (97.000 Fälle) an einem Herztod. Auffällig ist laut Herzbericht 2016, dass Frauen deutlich seltener als Männer eine Linksherzkatheteruntersuchung erhalten (35 zu 65 Prozent). Bei Ballon-Dilatationen und Stents zur Erweiterung bzw. Stabilisierung von Blutgefäßen stellen Frauen demnach nur einen Anteil von gut 29 Prozent. Auch Bypass-Operationen seien bei Frauen deutlich seltener (22 zu 78 Prozent). Ob diese Unterschiede tatsächlich zu der höheren Herzsterblichkeit bei Frauen führen, müsse noch durch Analysen geklärt werden, so der Herzbericht.

Hohes Risiko für Ostdeutsche

Neben Frauen haben auch Ostdeutsche ein deutlich erhöhtes Risiko, an schweren Herzstörungen zu erkranken oder zu sterben. Am höchsten sei die Sterberate in Sachsen-Anhalt mit 391 Todesfällen pro 100.000 Einwohner. Gerade für die ostdeutschen Bundesländer Fälle auf, dass dort Risikofaktoren wie Rauchen, Übergewicht und Bluthochdruck insbesondere die Zahl der Herzinfarkte deutlicher stärker als im Westen begünstige.

Herzsterblichkeit in Deutschland vergleichsweise hoch

Besonders große Fortschritte in der Verringerung der Sterblichkeit durch Herzinfarkte gab es laut Herzbericht 2016 in Sachsen, Bayern, Rheinland-Pfalz, Niedersachsen und Hessen. Insgesamt aber erscheint die Bekämpfung der Sterblichkeit von Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Deutschland verbesserungswürdig zu sein. Deutschland liege in der EU nur im Mittelfeld. Demnach sank die altersstandardisierte Herz-Kreislauf-Sterblichkeitsrate in Deutschland innerhalb von 10 Jahren um gut 30 Prozent. Das ist deutlich weniger als in vielen anderen Ländern der EU wie Großbritannien (42 Prozent), Niederlande (39 Prozent) oder Frankreich (34 Prozent).

Autor: Charly Kahle

Stand: 31.01.2017

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