Grippewelle 2017: deutlich erhöhte Influenza-Aktivität
Nur im Norden ist die Zahl der Atemwegsinfektionen zu Jahresbeginn moderat. Im Rest der Republik steigt die Zahl der Grippewelle deutlich.
Wie die Grippewelle 2017 ausfallen wird, lässt sich gegenwärtig noch nicht sagen. Aber es gibt einen Trend in den ersten Wochen des Jahres: Die Zahl der Grippeerkrankungen ist zuletzt um gut 50 Prozent gestiegen.
Zahl der Grippefälle im Osten fast verdoppelt
Die Grippewelle 2017 nimmt Fahrt auf: Die Zahl der nachgewiesenen Influenza-Infektion ist von der 2. zur 3. Woche des Jahres um mehr als 50 Prozent auf mehr als 6.300 Fälle (Stand: 31. Januar) gestiegen. Besonders stark betroffen ist der Osten. Dort hat sich die Zahl der Grippefälle binnen Wochenfrist fast verdoppelt. Folgerichtig weist das Robert-Koch-Institut für den Osten eine deutlich erhöhte Influenza-Aktivität aus. Im Süden und Westen sei die Influenza-Aktivität jahreszeittypisch moderat erhöht, im Norden nicht erhöht.
Deutlicher Anstieg schon zum Jahreswechsel
In der 1. Januarwoche registrierte das Robert-Koch-Institut einen sehr deutlichen Anstieg der Grippeinfektionen. In 2.215 Fällen konnten während der 1. Kalenderwochen die aktuellen Influenzaviren nachgewiesen werden. In den beiden letzten Dezemberwochen waren die Zahlen der Neuerkrankungen noch deutlich kleiner (1.400 und 1.265). Doch auch schon zu diesem Zeitpunkt sprach eine RKI-Vertreterin von einer „deutlichen Zirkulation“ der Grippeviren, die man beim RKI „besorgt“ betrachte. Nach Angaben des RKI sind bislang 9 Todesfälle auf die aktuelle Grippewelle zurückzuführen.
Trockene Luft begünstigt Infektionen
Gegenwärtig verbreiten sich Grippeviren und Erkältungen nahezu bundesweit mit deutlich erhöhter Aktivität. Nur im Norden ist die Aktivität der akuten Atemwegserkrankungen (ARE) geringfügig erhöht. Eine der Ursachen dafür: In trockener Luft verbreiten sich Viren deutlich leichter als bei feuchter Witterung. Grippeviren überleben in trockener kühler Luft deutlich länger als in Wärme oder bei hoher Luftfeuchtigkeit. Daher vermehren sie sich in den Wintermonaten schneller als zu anderen Jahreszeiten. Weitere Einzelheiten zu Symptomen, Ursachen und Ansteckungswegen lesen Sie im „Ratgeber Grippe“.
RKI: Grippeschutzimpfung weiterhin sinnvoll
Ist es im Januar oder Februar bereits zu spät für eine Grippeschutzimpfung? Diese Frage beantworten die Experten des RKI klar mit nein. Sie halten die Impfung gegen Grippeviren auch zu fortgeschrittenen Zeitpunkten der Grippesaison für sinnvoll. Das gelte insbesondere für ältere Menschen, bei denen die Grippe überdurchschnittlich oft besonders schwer verläuft. Weitere Fragen zur Influenza-Prophylaxe beantwortet das Themenspecial „15 häufige Fragen und Antworten zur Grippeschutzimpfung“. Grippewelle in Frankreich Besonders schwer fällt die Grippewelle 2017 bislang in Frankreich aus. In den vergangenen Wochen haben sich fast 900.000 Franzosen wegen Grippesymptomen behandeln lassen. Die Behörden gehen bislang von mindestens 52 Grippetoten aus.
Autor: Charly Kahle
Stand: 31.01.2017