Grippe-Schutzimpfung auch jetzt noch sinnvoll
Trotz der allem Anschein nach verminderten Wirkung des diesjährigen Impfstoffes raten Experten weiter zur Grippeschutzimpfung. Sie biete nach wie vor den besten verfügbaren Schutz. Niemand könne sagen, wie lang die aktuelle Grippewelle anhalten werde.
Die Grippewelle erscheint in diesem Jahr nahezu übermächtig. Immer neue Rekordzahlen und immer lautere Schlagzeilen vermitteln den Eindruck, ganz Deutschland liege mit Grippe (medizinisch Influenza) im Bett. Fast wundert man sich, dass es noch arbeitsfähige Männer und Frauen gibt. Umso mehr, als viele Meldungen suggerieren, es gebe in diesem Jahr keinen Impfschutz vor der Grippe. Das ist aber nicht ganz richtig. Experten raten weiterhin zur Grippeschutzimpfung. Sie ist der beste verfügbare Schutz vor einer Grippeerkrankung.
Impfung schützt nicht vor allem Grippeviren gleich gut
Tatsächlich schützt der diesjährige Grippeimpfstoff offenbar nicht vor allen Grippenvirentypen gleich gut. Gegen zwei der drei meistverbreiteten Grippeerreger bietet der Impfstoff nach Angaben des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung eine gute Schutzwirkung. Gegen einen dritten Typus sei diese Wirkung nicht so effektiv wie erhofft.
RKI: Impfung lohnt sich auch während der Grippewelle
Trotz des eingeschränkten Schutzes und des zeitlichen Fortschritts der Grippesaison lohnt sich die Grippeschutzimpfung nach Ansicht der meisten Experten. Das Robert-Koch-Institut hält es für sinnvoll, die Impfung auch im Verlauf einer Grippewelle noch nachzuholen. Niemand könne seriös vorhersagen, wann die aktuelle Grippewelle ende. Und selbst wenn die aktuelle Welle überstanden sei, könne es durchaus zu einer weiteren Grippewelle kommen.
Hohe Impfquote bremst Grippewelle
Eine hohe Impfquote schützt im besten Fall nicht nur die geimpfte Person, sondern bremst auch die Grippewelle. Denn eine geringere Anzahl an Infizierten vermindert automatisch die Zahl der potenziellen Ansteckungskontakte.
Stiftung Warentest: Kinder stärker gefährdet als Alte
Die Impfexperten der Stiftung Warentest halten es nach eigenen Angaben für „überlegenswert“, Kinder und Jugendliche gegen Grippe zu impfen. Die Stiftung verweist auf Zahlen des Robert-Koch-Instituts, nach denen in der Grippesaison 2013/2014 mehr kleine Kinder mit Grippe ins Krankenhaus kamen als alte Menschen.
Grippe-Nasensprays für Kinder
Eine Grippeschutzimpfung ist für Kinder von 2 bis 17 Jahren auch ohne den lästigen „Pieks“ möglich. Seit 2012 gibt es für diese Altersgruppe den Grippeimpfstoff in Form eines Nasensprays.
Hände waschen und Tröpfchen-Infektion meiden
Ob Grippe-Impfung oder nicht: In der Grippe- und Erkältungssaison sollte jedermann im eigenen Interesse auf ein Minimum an Ansteckungsschutz setzen. Dazu gehört:
- mehrmals täglich gründlich die Hände mit Seife waschen
- vorsichtshalber auf Händeschütteln und Umarmungen zur Begrüßung verzichten
- nicht in die Hände niesen oder husten, sondern in die Armbeuge oder ein Einmal-Taschentuch
- Taschentücher nach Gebrauch wegwerfen
- nach Möglichkeit Atemschutz bei Kontakt mit erkrankten Menschen tragen.
Selbstverständlich garantieren diese Verhaltensweisen keinen umfassenden Schutz vor Grippe und Erkältungen. Sie können aber dazu beitragen, dass Sie sich nicht infizieren. Übrigens: Das eigene Immunsystem bringen Sie am besten durch Bewegung und eine abwechslungsreiche und frische vitaminreiche Ernährung in Trab.
Autor: Charly Kahle
Stand: 09.11.2015