Gesundheitsrisiken durch Glutamat und Emulgatoren
Nahrungszusatzstoffe wie Glutamat und Emulgatoren erhöhen offenbar das Risiko für verschiedene entzündliche Erkrankungen.
Die Diskussion über den Nutzen und die Gefahr von Nahrungszusatzstoffen in Lebensmitteln wird leidenschaftlich geführt. Aktuelle Studien liefern neue Hinweise auf Gesundheitsrisiken durch Glutamat und Emulgatoren. Glutamat ist ein Geschmacksverstärker. Emulgatoren werden in zahlreichen Lebensmitteln eingesetzt, um die Konsistenz von Eis, Schokolade, Wurst oder Fertiggerichten zu beeinflussen.
Tierexperiment: Leberentzündung durch Glutamat
Ein internationales Wissenschaftlerteam untersucht die Wirkung von Glutamat in zwei Tierversuchen. Für die erste Studie spritzten die Forscher Mäusen nach der Geburt eine Dosis Glutamat und verglichen das Gewebe mit dem von glutamatfreien Mäusen. Im 2. Experiment wurden Glutamat-Mäuse und Nicht-Glutamat-Mäuse unterschiedlich ernährt.
Die Ergebnisse des 1. Experimentes ergaben eindeutige Erkenntnisse. Die Glutamat-Mäuse entwickelten deutlich häufiger als die Kontrollgruppe eine Leberentzündung (alkoholunabhängige Steato-Hepatitis). Außerdem litten die Glutamat-Mäuse öfter an Symptomen des metabolischen Syndroms wie Übergewicht, erhöhten Blutfettwerten, Bluthochdruck und Diabetes.
Den Ergebnissen des 2. Experimentes zufolge lassen sich Übergewicht und Leberentzündung durch eine strikte Diät nicht verhindern. Allerdings verlangsamte sie das Fortschreiten der krankhaften Symptome.
Forscher sehen Zusammenhang auch beim Menschen
Die Ergebnisse des Tierversuchs sind selbstverständlich nicht vollständig auf den Menschen übertragbar. Dennoch gehen die Forscher davon aus, dass es einen Zusammenhang zwischen Glutamat und Erkrankungen beim Menschen gibt. Dafür sprächen chinesische Studien, die einen Zusammenhang von Glutamatkonsum mit Erkrankungen des metabolischen Syndroms wie Übergewicht und Diabetes zeigten.
Veränderte Darmflora durch Emulgatoren
Emulgatoren werden häufig in der Nahrungsmittelindustrie eingesetzt. Sie dienen dazu, die Konsistenz von fett- und wasserhaltigen Lebensmitteln zu verbessern. Emulgatoren sind nahezu allgegenwärtig - beispielsweise in Fertiggerichten, Wurstwaren, Brot, Schokolade oder Eis.
US-Forscher untersuchten die Wirkung der Emulgatoren in einem Tierversuch mit Mäusen. Sie versetzten das Trinkwasser der Mäuse mit zwei handelsüblichen Emulgatoren und untersuchten anschließend die Darmflora der Mäuse. Das Ergebnis: Die Anzahl nützlicher Darmbakterien verringerte sich, die Anzahl entzündungsfördernder Bakterien nahm zu. Dadurch entwickelten sich bei den Mäusen, die aufgrund ihrer Erbanlagen zu Darmentzündungen neigen, heftige Entzündungen. Bei genetisch normalen Mäusen entdeckten die Forscher Anzeichen für Erkrankungen des metabolischen Syndroms.
Als Konsequenz fordern die Wissenschaftler, Lebensmittelzusätze vor der Zulassung besser zu untersuchen.