Geringer sozialer Status verringert Lebenserwartung

11 Jahre bei Männern und 8 Jahren Frauen – geringes Einkommen und geringe Bildung verkürzen die Lebenserwartung deutlich.

Wandern

Bildung und Einkommen haben einen sehr deutlichen Einfluss auf die Lebenserwartung und die persönliche Einschätzung der Gesundheit. Die Lebenserwartung von Männern mit einem geringen sozialen Status sinkt nach Angaben der aktuellen Gesundheitsberichterstattung des Bundes um durchschnittlich 11 Jahre. Bei Frauen sind es 8 Jahre. Die durchschnittliche Lebenserwartung aller Deutschen beträgt demnach 77,7 Jahren bei Männern und 82, 7 Jahre bei Frauen. In den kommenden 50 Jahren wird sich die Lebenserwartung nach Einschätzung des Robert-Koch-Institutes (RKI)  deutlich erhöhen – auf fast 90 Jahre bei Frauen und 85 Jahre bei Männern.

Herzkreislauferkrankungen bleiben häufigste Todesursache

Die Todesursachen sind in allen Gesellschaftsschichten etwa gleich verteilt. An erster Stelle stehen bei Männern und Frauen ischämische Krankheiten wie die koronare Herzkrankheit. Bei Männern folgen Lungenkrebs und Schlaganfall, bei den Frauen Schlaganfälle und Herzschwäche. Das Risiko für diese Erkrankungen ist bei geringem sozialen Status aber deutlich höher als bei mittlerem und höherem Status. Das gilt ebenso für die Häufigkeit von psychischen Erkrankungen.

Insgesamt verursachen Herzkreislauferkrankungen die meisten Todesfälle. Gut 40 Prozent der Deutschen versterben an Herzinfarkten, Schlaganfall oder Herzschwäche beispielsweise. Gleichzeitig geht die Zahl der Neuerkrankungen zurück. Das gilt auch für die meisten Krebsarten. Insgesamt sind die verschiedenen Krebsarten Ursache für ein Viertel aller Sterbefälle. Dabei werden die Betroffenen im Durchschnitt aber immer älter.

Nationales Diabetes-Zentrum angekündigt

Bundesgesundheitsminister Gröhe kündigte bei der Vorstellung der aktuellen Zahlen der Gesundheitsberichterstattung des Bundes (GBE) an, am RKI ein nationales Diabetes-Zentrum einzurichten. Er bezeichnete den Anstieg der Diabetes-Erkrankungen als besorgniserregend. Inzwischen sei bei gut 4,6 Millionen Männern und Frauen zwischen 18 und 79 Jahren der Typ-2-Diabetes diagnostiziert. Jüngste Hochrechnungen gingen von weiteren 1,3 Millionen Deutschen mit noch unbekannten Diabetes 2 aus. Damit wären fast 6 Millionen Deutsche oder 9,2 Prozent der Erwachsenen an Diabetes erkrankt.

Autor: Charly Kahle

Stand: 07.12.2015

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