FSME: Übertragung durch Ziegen-Rohmilch
Erstmals in Deutschland wurde das FSME-Virus nach Angaben der Universität Hohenheim durch den Verzehr von Ziegen-Rohmilch übertragen.
Wissenschaftler der Uni Hohenheim berichten von 2 neuen Übertragungswegen für die berüchtigte Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Dabei geht es einerseits um den Verzehr von Rohmilch und andererseits um eine Zeckenart, die nunmehr auch als Überträger von FSME eingestuft werden müsse.
Zu der FSME-Übertragung durch Rohmilch und/oder Rohmilchprodukte kam es nach Angaben der Uni Hohenheim im vergangenen Sommer auf einem Bio-Ziegenhof im Landkreis Reutlingen. Es sei das erste Mal, dass eine FSME-Infektion durch Rohmilchprodukte in Deutschland zweifelsfrei habe nachgewiesen werden können. Solche Fälle seien bislang nur aus Osteuropa bekannt.
Weitere Zeckenart als Überträger
In der Umgebung von Leipzig ist offenbar eine bislang unbelastete Zeckenart immer häufiger mit FSME-Viren belastet. Nach Angaben des Deutschen Konsiliarlabors für Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wurden im vergangenen Sommer und in diesem Frühjahr infizierte Auwaldzecken gefunden. All zu große Gefahr durch die Auwaldzecke bestehe aber nicht, da diese Zeckenart Menschen nur selten befalle. Normalerweise wird das FSME-Virus nahezu ausschließlich vom Gemeinen Holzbock übertragen.
Zecken entfernen
Ob Gemeiner Holzbock oder Auwaldzecke, ob mit dem FSME-Virus infiziert oder nicht: Nach einem Aufenthalt in Zecken-Risikogebieten sollten Sie sich und Ihre Kinder nach Zecken absuchen. Um eine Zecke richtig zu entfernen, greifen Sie am besten zu einer feinen Pinzette. Am besten geeignet sind spezielle Zeckenpinzetten. Fassen Sie die Zecke möglichst nah an der Haut. Dann ziehen Sie das Insekt mit leichten Drehbewegungen und spürbarem Zug aus der Bissstelle. Desinfizieren Sie den Zeckenbiss anschließend mit Jod oder einem anderen Desinfektionsmittel.
Autor: Charly Kahle
Stand: 11.04.2017