Fast jede 5. Schwangere trinkt Alkohol

Jedes Jahr werden etwa 10.000 Kinder mit schweren körperlichen und geistigen Behinderungen geboren. Einziger Grund: Fast jede 5. Schwangere trinkt Alkohol.

Bier

Jeder Tropfen Alkohol in der Schwangerschaft ist ein Tropfen zu viel. Mit dieser eindringlichen Mahnung zum „Tag des alkoholgeschädigten Kindes“ weisen zahlreiche Organisationen und die Bundesdrogenbeauftragte Mechthild Dyckmans auf die fatalen Folgen des Alkoholkonsums in der Schwangerschaft hin. Nach Angaben der Bundesdrogenbeauftragten wissen nur 44 Prozent der Deutschen um die Gefahr des Alkoholkonsums in der Schwangerschaft. Das Robert-Koch-Institut ermittelte in einer großen Studie, dass fast jede 5. Schwangere Alkohol trinkt. Bei 8 Prozent der Schwangeren müsse man von einem riskanten Trinkverhalten im Sinne einer Vorstufe der Alkoholabhängigkeit ausgehen.

Sämtliche Experten sind sich einig: Schon kleinste Mengen Alkohol während der Schwangerschaft können das Ungeborene lebenslang schädigen. Dyckmanns betont, es gebe keine sichere Trinkmenge. Sie forderte, Schwangere noch besser über die Folgen des Alkoholkonsums aufzuklären.

4.000 Kinder mit schweren körperlichen und geistigen Einschränkungen

Die Folgen des Alkoholkonsums in der Schwangerschaft wiegen schwer: Jedes Jahr kommen in Deutschland etwa 10.000 Kinder mit der fetalen Alkoholspektrum-Störung (FASD) zur Welt. Bei 4.000 von ihnen ist die Krankheit voll ausgebildet. Mediziner sprechen dann von einem fetalen Alkoholsyndroms (FAS). FAS ist die häufigste nicht erblich bedingte angeborene schwere körperliche und geistige Fehlentwicklung. Zum Vergleich: Mit dem erblich bedingten Downsyndrom kommen jährlich etwa 2.000 Kinder zur Welt. Dabei ließe sich jeder einzelne Fall von FASD oder FAS durch einen Verzicht auf Alkohol während der Schwangerschaft vermeiden.

Das fetale Alkoholsyndrom geht – ähnlich wie das Downsyndrom oder Trisomie 21 - mit schwerwiegenden körperlichen und geistigen Einschränkungen einher. FAS-Kinder bleiben lebenslang auf Hilfe angewiesen. Die Bundesbeauftragte hat für betroffene Familien die Broschüre „Die Fetale Alkoholspektrum-Störung“ mit zahlreichen Informationen aufgelegt.

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