E-Zigaretten helfen beim Nichtraucher werden

Zu diesem Ergebnis kommt das gemeinnützige Mediziner-Netzwerk Cochrane Collaboration nach Auswertung von 24 Studien über den Nutzen von E-Zigaretten beim Rauchstopp.

E-Zigarette rauchen

Die Experten streiten über den Nutzen von E-Zigaretten beim Rauchen aufhören. Forscher des gemeinnützigen Mediziner-Netzwerks Cochrane Collaboration haben 24 Studien aus aller Welt ausgewertet. Ihr Ergebnis: In den ersten 6 Monaten schaffen es zwischen 14 und 53 Prozent der E-Zigaretten-Raucher, ganz auf normale Zigaretten zu verzichten.  

Mit einer Erfolgsquote von bis zu 53 Prozent nach 6 Monaten sind E-Zigaretten deutlich erfolgreicher als alle anderen Nichtraucherprogramme. Im Durchschnitt hält etwa die Hälfte der angehenden Nichtraucher weniger als eine Woche durch. Nach einem Jahr sind es nur noch 5 Prozent. Angesichts dieser Zahlen halten die Forscher der Cochrane Collaboration nikotinhaltige E-Zigaretten für ein geeignetes Mittel, mit dem Rauchen aufzuhören. Allerdings wünschen sich die Cochrane-Autoren weitere randomisierte Studien, in denen der Nutzen von E-Zigaretten langfristig und im Vergleich mit Placebos untersucht werde.

Deutsche Experten bleiben bei ablehnender Haltung

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) und 50 medizinische Fachgesellschaften halten den Nutzen von E-Zigaretten beim Rauchstopp hingegen für nicht ausreichend nachgewiesen. Das DKFZ bleibt auch nach den jüngsten Cochrane-Ergebnissen bei dieser Einschätzung: Die Studien in der Metaanalyse seien nicht ausreichend gut – und überdies von zu kurzer Dauer. Aussagekräftige Ergebnisse könne es nur bei Untersuchungen mit mindestens zweijähriger Beobachtungsdauer geben. DKFZ und Fachgesellschaften sehen E-Zigaretten ferner kritisch, weil Rauchverhalten und Nikotinabhängigkeit bestehen bleiben.

Zudem ist nach Ansicht der meisten Experten bislang nicht ausreichend geklärt, ob die in den E-Zigaretten verdampften Flüssigkeiten gesundheitsschädigend sind oder nicht. Daher ist die Abgabe von E-Zigaretten an Jugendliche in Deutschland seit April 2016 wegen Gesundheitsbedenken verboten. Englische Ärzte hingegen kommen zu einem anderen Ergebnis: Danach sind E-Zigaretten bei Weitem nicht so gefährlich sind wie das Rauchen von Tabak. Die Folgen jahrelangen Konsums dürften etwa 5 Prozent der Schäden erreichen, die das Rauchen von Tabak mit sich bringe.

Autor: Charly Kahle

Stand: 20.09.2016

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