Erhöhen Diätgetränke das Risiko für schwere Erkrankungen?
Laut einer neuen US-Studie geht der tägliche Konsum von Light-Getränken mit einem um das Dreifache erhöhten Risiko für Schlaganfall und Demenz einher.
Wer Diätgetränke konsumiert, verspricht sich in der Regel gesundheitliche Vorteile. So sollen die Light-Produkte ohne Zucker beispielsweise beim Abnehmen helfen. Aber sind Getränke mit Süßstoffen statt Zucker tatsächlich gesund? Eine aktuelle US-Studie legt den Verdacht nahe, dass das Gegenteil der Fall sein könnte.
Risiko für Demenz und Schlaganfall dreifach erhöht
Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Konsum von Light-Getränken und dem Risiko für einen Schlaganfall oder Demenz? Diese Frage stellten sich Wissenschaftler der Boston University School of Medicine. Für ihre Studie begleiteten die Forscher mehr als 4.000 Probanden über einen Zeitraum von 10 Jahren. Das Ergebnis: Die Probanden, die täglich mit künstlichen Süßstoffen gesüßte Getränke konsumierten, erlitten nahezu 3 Mal so häufig einen Schlaganfall oder erkrankten 3 Mal häufiger an Demenz wie Probanden, die zwischen 2 und 6 Mal pro Monat ein Light-Getränk zu sich nahmen. Die Wissenschaftler weisen ausdrücklich darauf hin, dass diese Korrelation kein Nachweis dafür sei, dass Light-Getränke die Erkrankungen tatsächlich verursachen. Immerhin aber sei ihr Ergebnis ein Hinweis, dass weitere Studien in dieser Frage notwendig seien.
Auch frühere Studien weisen auf Gefahren für Blutgefäße
Tatsächlich liefern Studien immer wieder Hinweise darauf, dass insbesondere mit Süßstoffen hergestellte Limonaden nicht als generell unbedenklich gelten dürfen. Schon 2012 hatte eine gemeinsame Studie der US-Universitäten Miami und Columbia (New York) nach einer Untersuchung von mehr als 2.500 Probanden festgestellt: Der tägliche Konsum von Light-Getränken erhöht das Risiko für Gefäßerkrankungen um 43 Prozent, verglichen mit dem Risiko bei Menschen, die keine Light-Getränke zu sich nehmen.
Hinweis auf erhöhtes Diabetes-Risiko durch Light-Getränke
Eine französische Studie untersuchte die Daten von mehr als 66.000 Frauen der Jahrgänge 1925 und 1950. Dabei wurde der Konsum von künstlich gesüßten Light-Getränken mit dem von Fruchtsaft verglichen. Im Ergebnis stellte sich heraus, dass der Konsum von Light-Getränken mit einem erhöhten Auftreten von Diabetes einherging. Bei 0,5 Litern pro Woche stieg das Diabetes-Risiko demnach um 15 Prozent, bei 1,5 Litern pro Woche sogar um 59 Prozent. Allerdings belegt auch diese Studie keinen kausalen Zusammenhang zwischen Diabetes-Rate und Süßstoff-Konsum, weil eben nur die Daten verglichen wurden – und keine Ursachenforschung erfolgte.
Autor: Charly Kahle
Stand: 26.04.2017