Deutsche schlafen zu wenig und oft nicht erholsam

Ein Drittel der Erwachsenen schläft zu wenig – und mehr als die Hälfte fühlt sich morgens nichtausreichend ausgeruht.

Frau mit Müdigkeit

Etwa 7 Stunden Schlaf pro sollten es nach Ansicht der meisten Schlafforscher sein. Gut ein Viertel der erwachsenen Deutschen kommt auf 6 Stunden, 9 Prozent nur auf 5 Stunden pro Nacht. Außerdem empfindet mehr als die Hälfte den Schlaf als nicht ausreichend erholsam. So Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage im Auftrag der Krankenkasse Knappschaft.

Gut ein Drittel unseres Lebens verbringen wir im Schlaf. Aus gutem Grund: Im Schlaf regenerieren Körper und Psyche. Ohne ausreichenden und ausreichend guten Schlaf verkürze sich die Lebenserwartung um etwa 10 Jahre, so Professor Ingo Fietze, Leiter des Schlafmedizinischen Zentrums der Berliner Charité und Experte der Krankenkasse Knappschaft und bei der Vorstellung der Umfrageergebnisse. Die kurzfristigen Folgen des Schlafmangels sind Tagesmüdigkeit (31 Prozent der Befragten), Stimmungsschwankungen (24 Prozent) und Konzentrationsstörungen (20 Prozent). Nach Fietzes Einschätzung wiegen die Langzeitfolgen aber schwerer. Unruhiger Schlaf versetze den Körper in Stress. Die erhöhte Ausschüttung der Stresshormone belaste das Herz-Kreislauf-System, begünstige Bluthochdruck und Übergewicht sowie psychische Erkrankungen.

Frauen schlafen länger und schlechter

Die Umfrage der Knappschaft bestätigt Ergebnisse früherer Untersuchungen, denen zufolge Frauen im Durchschnitt länger schlafen als Männer. Etwa 42 Prozent der Frauen kommen auf 7 Stunden pro Nacht (Männer: 39 Prozent). 25 der Frauen schlafen 8 Stunden und länger (Männer: 23 Prozent). Während die Unterschiede in der Schlaflänge noch eher gering ausgeprägt sind, sind sie bei der Beurteilung der Schlafqualität deutlicher. 28 Prozent der Frauen bewerten ihren Schlaf als schlecht oder sehr schlecht. Bei den Männern sind es mit 22 Prozent deutlich weniger. Nach Angaben der Knappschaft gehen die Schlafprobleme der Frauen vor allem Sorgen, Nervosität und hormonelle Umstellung während der Wechseljahre zurück.

Sorgen und Stress als Hauptursachen für schlechten Schlaf

Auch über die Geschlechter hinweg sind Sorgen und Stress die Hauptursachen für schlechten Schlaf. 66 Prozent der Befragten berichten, dass Grübeleien sie nachts wachhalten, 45 Prozent schlafen wegen belastender Ereignisse schlecht. Stress und Erschöpfung geben 29 Prozent als Ursache für den nicht erholsamen Schlaf an. Eine zunehmend wichtige Rolle spielt nach Angaben der Knappschaft die Digitalisierung, die in Form von Tablets und Smartphones längst auch in die Schlafzimmer vorgedrungen sei.

Autor: Charly Kahle

Stand: 23.03.2016

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