Deutsche gehen immer häufiger zum Arzt

Zwei Arztbesuche pro Quartal, ein Drittel davon beim Hausarzt: So die sagen es die Zahlen des Arztreportes 2016 der Krankenkasse Barmer GEK.

Arztgespräch mit einer Dame

Die Zahl der Arztbesuche ist 2014 nach Angaben der Krankenkasse Barmer GEK auf eine neue Rekordmarke gestiegen. Danach geht jeder Deutsche im Durchschnitt 2 Mal pro Quartal zum Arzt. Mit 8,5 Behandlungsfällen pro Kopf sei die Fallzahl so hoch wie seit 2005 nicht mehr.

Dabei entfällt mehr als ein Drittel (34,4 Prozent) der Arztbesuche auf den Hausarzt – und hier auf Allgemeinmediziner und Internisten. Pro Behandlungsfall haben die Hausärzte 56 Euro abgerechnet. Insgesamt gab die Barmer GEK pro Versicherten 164 Euro für die hausärztliche Behandlung aus, schreibt die Krankenkasse in ihrem Arztreport 2016. Die höchsten fallbezogenen Behandlungskosten verursachten demnach psychotherapeutische Behandlungen mit 408 Euro. Pro Versicherten gab die Barmer GEK 2015 etwa 27 Euro pro Jahr für die weiterhin steigende Zahl der notwendigen Therapien von psychischen Erkrankungen aus.

Bessere Versorgung von chronischen Schmerzen gefordert

Im Arztreport 2016 kritisiert die Barmer GEK die unzureichende Versorgung von Menschen mit chronischen Schmerzen. Trotz deutlicher Fortschritte gebe es noch viel Spielraum für Verbesserungen. „Die Bekämpfung des chronischen Schmerzes muss zu einem nationalen Gesundheitsziel werden", forderte Dr. Christoph Straub, der Vorstandsvorsitzende der Barmer GEK. Zwischen 2006 und 2014 habe sich die Zahl der Behandlungen in einer multimodalen Schmerztherapie auf 61.000 verdoppelt. Damit erreiche die multimodale Schmerztherapie aber nur 20 Prozent der Patienten, für die diese Therapieform gut geeignet wäre. Nach Angaben der Barmer GEK leiden in Deutschland etwa 3,25 Millionen Menschen an chronischen Schmerzen. Die Krankenkasse erneuerte ihre Forderung nach einer durchgängigen Versorgungskette, in der Hausärzte die Lotsenfunktionen übernehmen sollen.

Autor: Charly Kahle

Stand: 07.03.2016

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