Neuer Ansatz für Therapie von Colitis ulcerosa
Deutschen Forschern ist gelungen, die Produktion von Eiweißen zu unterbinden, die an der Entstehung der entzündlichen Darmerkrankung beteiligt sind.

Deutsche Forscher sind bei der Suche nach der Entstehung von Colitis ulcerosa offenbar einen Schritt vorangekommen. Mediziner der Universitäten Erlangen-Nürnberg und Marburg sehen in dem Eiweiß GATA3 einen neuen Ansatz, der die Therapie von Colitis ulcerosa ermöglichen könnte. In Deutschland leiden knapp 170.000 Menschen an der bislang nicht heilbaren entzündlichen Darmerkrankung. Die chronisch-entzündliche Darmerkrankung Colitis ulcerosa ist bislang nicht heilbar. Deutsche Forscher sind nunmehr zuversichtlich, zumindest einen Therapieansatz gefunden zu haben.
Bislang sind die genauen Ursachen von Colitis ulcerosa nicht geklärt – und eine ursächliche Behandlung der entzündlichen Darmerkrankung damit also nicht möglich. Das könnte sich möglicherweise bald ändern. Mediziner aus Erlangen, Nürnberg und Marburg haben kürzlich nachgewiesen, dass bestimmte Zellen des Immunsystems von Menschen mit Colitis ulcerosa vermehrt den Transkriptionsfaktor GATA3 produzieren. Dieser Eiweißkomplex ist an den Entzündungsreaktionen beteiligt, mit denen die Erkrankung einhergeht. Den Forschern gelang es überdies, die Abwehrzellen an der vermehrten Ausschüttung von GATA3 zu hindern und so die Entzündungsreaktionen selbst zu vermindern. Das sei durch künstliche DNA-Bausteine mit enzymähnlicher Funktion, sogenannte DNAzyme, gelungen.
Mit dieser Entdeckung ergebe sich die Möglichkeit für einen neuen Therapieansatz gegen Colitis ulcerosa, schreibt die Erstautorin der Studio, Vanessa Popp, in der Fachzeitschrift Gastroenterology. Nach Angaben von Studienleiter Prof. Dr. Markus Neurath konnten die Wissenschaftler in ihrer Studie sowohl den akuten Verlauf als auch die Vorbeugung von Krankheitsschüben deutlich verbessern.
Autor: Charly Kahle
Stand: 22.11.2016