Kassen sollen künftig für Cannabis zahlen

Cannabis ist für viele chronisch Kranke eine wertvolle Medizin. Gleichzeitig ist es aber auch eine illegale Droge. Das soll sich ändern. Nach den Worten der Drogenbeauftragte der Bundesregierung sollen Cannabis-Medikamente bald Kassenleistung werden.

Cannabis

Unterstützung für die Befürworter von Cannabis-Medikamenten gegen chronische Schmerzen: Noch in diesem Jahr soll der Bundestag ein Gesetz beschließen, das die Verschreibung von Cannabis-Medikamenten und die Kostenerstattung durch die gesetzlichen Krankenkassen ermöglicht. Das hat die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler (CSU) in der Tageszeitung „Die Welt“ angekündigt.

„Politik muss Klarheit schaffen“

Cannabis mit seinen Wirkstoffen Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD) werden vor allem schmerzstillende und krampflösende Effekte zugeschrieben. Auch gegen Appetitlosigkeit und Erbrechen während einer medikamentösen Therapie, beispielsweise bei Chemotherapie, greifen viele Patienten zu Cannabis-Medikamenten. Bei Multipler Sklerose, bei chronischen Schmerzen und Aids sowie in der Palliativmedizin sind Cannabis und Cannabis-Produkte inzwischen weit verbreitet.

Hohe Kosten – oder strafbares Handeln

Das Problem: Cannabis ist laut Betäubungsmittelgesetz eine in Deutschland illegale Droge. Damit ist der Anbau in der Regel verboten. Dagegen klagten im vergangenen Jahr 3 Menschen mit chronischen Schmerzen. Das Landgericht Köln gab ihnen recht und erteilte eine Ausnahmegenehmigung.

Legal ist es, auf Rezept Cannabis-Medikamente zu beziehen. Doch diese Medikamente sind teuer und werden von den Krankenkassen in der Regel nicht erstattet. Ärzte und Patienten sind vielmehr darauf angewiesen, mit der jeweiligen Krankenkasse eine Einzelfallentscheidung herbeizuführen. Das gelingt zuweilen, häufiger aber auch nicht. Die Drogenbeauftragte Morchler möchte das ändern. Ihr Ziel sei es, dass mehr Menschen Cannabis als Medikament bekämen.

Autor: Charly Kahle

Stand: 04.02.2015

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