Studie: Bewegung kann Krebsrisiko nahezu halbieren

Einen Analyse der Gesundheitsdaten von 1,5 Millionen Menschen ergibt: Bewegung kann das Krebsrisiko bis zu 50 Prozent senken.

Sport-Trinkpause

Regelmäßige Bewegung hat in der Therapie und Vorbeugung von Brustkrebs oder Darmkrebs längst einen festen Platz. Zahlreiche Studien belegen, dass Sport das Brustkrebsrisiko bis zu 50 Prozent senken kann. Für 75 Prozent der Krebserkrankungen hingegen gab es bislang nur sehr schwer zu interpretierende Daten über den vorbeugenden Effekt von Bewegung auf das Wachstum von bösartigen Tumoren. US-Forscher können nun statistisch belegen: Bei den meisten Krebsarten hat Bewegung einen überaus positiven Effekt auf das Krebsrisiko.

Alle Experten sind sich einig: Grundsätzlich ist Bewegung ein Turbo für Vorbeugung und Heilung. Wie aber wirkt Bewegung auf die Krebserkrankungen aus, die insgesamt 75 Prozent aller Fälle ausmachen? Das wollten die Krebsforscher des Medical Centers in Rockville (USA) wissen. Dazu werteten sie Daten aus 12 europäischen und amerikanischen Studien aus. Im Rahmen dieser Untersuchungen waren 1,5 Millionen Menschen über durchschnittlich 11 Jahre beobachtet und untersucht worden. Das Durchschnittsalter der Teilnehmer betrug 59 Jahre, der Anteil der Frauen lag geringfügig über dem der Männer.

Bis zu 42 Prozent weniger Krebsfälle bei Bewegung

Insgesamt erfassten die Forscher 187.000 Krebsfälle. Bei 22 der 26 untersuchten Krebsarten waren die sportlich aktiven Teilnehmer weniger häufig betroffen als die Bewegungsmuffel. Für 13 Krebsarten registrierten die Forscher sehr große Unterschiede. Im Vergleich der aktivsten und der am wenigsten aktiven Menschen war die Fallzahl von Speiseröhrenkrebs um 42 Prozent verringert. Bei Leberkrebs (27 Prozent), Lungenkrebs (26) und Nierenkrebs (23) betrug der Unterschied gut ein Viertel. Bei Tumoren in Darm, Magen, Blase oder Brust verzeichneten die US-Forscher um 20 Prozent geringere Häufigkeiten. Lediglich bei Schilddrüsenkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs und Weichteilsarkomen (seltene Gewebsturmoren) konnten die Forscher mit dieser Studie keinen Hinweis auf den vorbeugenden Nutzen von Bewegung finden.

Unklar ist bislang, welche Form von Bewegung in welcher Intensität den besten Nutzen gegen bestimmte Krebsarten bietet.

Autor: Charly Kahle

Stand: 21.06.2016

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