Antidepressiva: 1,4 Milliarden Tagesdosen

Die Verschreibungszahlen für Medikamente gegen Depressionen steigen weiter – Antidepressiva für 3,7 Millionen Deutsche jährlich.

Bunte Tabletten

Die Verschreibung von Antidepressiva kennt nur einen Trend; nach oben. Laut dem Arzneimittelverordnungsreport 2014 werden gegenwärtig 1,4 Milliarden Tagesdosen an Medikamenten gegen Depressionen verschrieben. Das reicht, so ein Bericht von Spiegel Online, für die Jahrestherapie von 3,7 Millionen Menschen. Noch Anfang der 90iger Jahre seien lediglich 220 Millionen Tagesdosen Antidepressiva verschrieben worden.

Die steigenden Verordnungszahlen rufen zunehmend kritische Stimmen auf den Plan. Der Bremer Arzneimittelforscher Professor Dr. Gerd Glaeseke etwa mahnt, mehr als die Hälfte der Antidepressiva würden von Hausärzten gegen leichte und mittelschwere Depressionen ausgestellt. Dabei sei gerade bei diesen Depressionsformen der Nutzen der Medikamente besonders schwach ausgeprägt. Nach seinen Angaben wirken sie kaum mehr als wirkstofffreie Placebos. Eine nicht-medikamentöse Therapie sei insbesondere bei den milden Verlaufsformen der Gabe von Antidepressiva deutlich überlegen. Es sei daher wünschenswert, wenn bei leichten bis mittelschweren Depressionen eine psychotherapeutische Behandlung vor der medikamentösen Therapie zumindest versucht werde.

Doping am Arbeitsplatz

Etwa 3 Millionen deutsche Arbeitnehmer haben sich schon wenigstens ein Mal mit verschreibungspflichtigen Medikamenten gedopt. Die Medikamente werden eingesetzt, um die Leistungsfähigkeit zu fördern oder Stress abzubauen. Das berichtet die Krankenkasse DAK in ihrem Gesundheitsreport „Update: Doping am Arbeitsplatz“. Nach Angaben der DAK dopt sich mindestens 1 Million Arbeitnehmer regelmäßig.

Autor: Charly Kahle

Stand: 01.12.2015

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