Kombination von Antidepressiva und NSAR erhöht Blutungsrisiko

Die gleichzeitige Einnahme von bestimmten Antidepressiva und Schmerzmitteln kann allem Anschein nach das Risiko für Blutungen erhöhen. Koreanische Forscher raten zur Vorsicht bei Einnahme von SSRI und NSAR.

Spritze Ampullen

Die gleichzeitige Einnahme von bestimmten Antidepressiva und Schmerzmitteln kann allem Anschein nach das Risiko für Blutungen erhöhen. Das gilt laut einer großen koreanischen Studie zumindest für Kombinationen von sogenannten selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmern (SSRI) mit den auch frei verkäuflichen nicht-steroidalen Antithreumatika wie Acetylsalicylsäure, Ibuprofen oder Diclofenac. Insbesondere steige das Risiko für Blutungen im Magen-Darm-Trakt, aber auch Hirnblutungen könnten durch die Kombination begünstigt werden. Das Risiko, so die Studienautoren, sei zwar insgesamt gering, aber deutlich erhöht. Dies gelte insbesondere für Männer. Die Forscher raten, die gleichzeitige Einnahme von SSRI-Antidepressiva und NSAR-Schmerzmitteln ärztlich zu überwachen.

Erhöhte Blutungsneigung keine überraschende Nebenwirkung

Eine erhöhte Blutungsneigung während der Einnahme von SSRI oder NSAR an sich ist nicht überraschend. So beeinflussen die SSRI nicht nur den Serotoninstoffwechsel im Gehirn. Sie wirken auch auf die Blutgerinnung ein. Damit geht als bekannte Nebenwirkung eine erhöhte Blutungsgefahr einher.

Auch NSAR können Blutungen begünstigen. Einerseits haben einzelne NSAR wie Acetylsalicylsäure in geringen Konzentrationen eine blutverdünnende Wirkung. Andererseits greift ASS beispielsweise die Magenschleimhaut an – und fördert so Komplikationen wie Magengeschwüre und Blutungen daraus. Zudem beeinflussen NSAR direkt die Blutgerinnungsfähigkeit.

Männer von Blutungen überdurchschnittlich oft betroffen

Für die Studie hatten die koreanischen Forscher die Daten von 4,15 Millionen Patienten untersucht. Aus diesen Daten identifizierten die Forscher Patienten, die Antidepressiva und Schmerzmittel eingenommen hatten. Der Auswahl stellten sie eine Gruppe von Patienten gegenüber, die nur SSRI einnahm.  Das Ergebnis:  In Kombination eingenommen erhöht sich das Blutungsrisiko im Vergleich mit der Gruppe ohne NSAR-Einnahme für Männer um 160 Prozent. Bei Frauen ist die Komplikationsrate mit 20 Prozent deutlich weniger stark erhöht.

Die Forscher weisen darauf hin, dass die ermittelten Zahlen den Zusammenhang zwischen Blutungsrisiko und Kombinationseinnahme nicht eindeutig belegten. Sie bestätigten aber die Vermutung aus anderen Studien, dass es einen Zusammenhang geben dürfte.

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