Antibabypille schützt offenbar vor Gebärmutterkrebs

Wenn Frauen 10 Jahre lang die Pille genommen haben, sinkt das Risiko für Gebärmutterkrebs fast um die Hälfte.

Antibabypille

Die Einnahme der Antibabypille kann das Risiko für Gebärmutterkrebs allem Anschein nach um fast die Hälfte senken. Damit habe die Pille seit ihrer Einführung vor 50 Jahren gut 400.000 Fälle von Gebärmutterkrebs bei Frauen unter 75 verhindert, so britische Forscher der Universität Oxford.

Die Forschergruppe hatte 36 internationale Studien ausgewertet. Sie verglich die Daten von gut 28.000 Frauen mit Gebärmutterkrebs mit den Daten von etwa 116.000 Frauen ohne Gebärmutterkrebserkrankung. Um den Vergleich nicht zu verfälschen stellten die Forscher vergleichbare Anforderungen an so verschiedene Faktoren wie Alter, Anzahl der Geburten, Gewicht, Rauchgewohnheiten oder Wechseljahresbeschwerden und Hormonersatztherapie.

Nur 13 statt 23 Krebserkrankungen auf 1.000 Frauen

Das Ergebnis der Studien: Auf 1.000 Frauen unter 75 Jahren kommen 13 Fälle von Gebärmutterkrebs, wenn die Frauen mehr als 10 Jahre eine Antibabypille genommen haben. Ohne den hormonellen Verhütungsschutz sind es 23 von 1.000 Frauen. Frauen, die 5 Jahre eine Pille genommen haben, kommen auf eine Quote von 17 Gärmutterkrebsfällen pro 1.000 Frauen.

Das Ergebnis ist aus medizinischer Sicht nicht gänzlich überraschend. Bei vielen hormonabhängigen Tumoren wie Gebärmutterkrebs oder Eierstockkrebs haben Studien einen Zusammenhang zwischen der Zahl von Eisprüngen und der Erkrankungshäufigkeit belegt. Da durch hormonelle Verhütungsmittel der Eisprung unterdrückt wird, ist eine geringere Krebsquote eine erwartbare Folge. Schon eine früh einsetzende Regelblutung (Menarche) und ein spätes Klimakterium sind bekannte Risikofaktoren für einige Krebserkrankungen bei Frauen.

Mit gut 11.500 Neuerkrankungen pro Jahr ist Gebärmutterkrebs die vierthäufigste Krebsform bei Frauen. Nach Angaben des Robert-Koch-Institutes verläuft die Erkrankung in etwa 20 Prozent der Fälle tödlich.

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