Achtsamkeit und Hypnose lindern starke Schmerzen

Entspannungsübungen und gelenkte Wahrnehmung durch Fremd- oder Autosuggestion sind ein bewährtes Element der Schmerztherapie. Dass Achtsamkeitsübungen und Hypnose auch bei starken Schmerzen von Krankenhauspatienten einen wesentlichen Beitrag zur Linderung leisten können, haben US-Wissenschaftler in einer Studie nachgewiesen.

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15-minütige Sitzungen mit großem Effekt

Die Wissenschaftler des Universitätsklinikums in Utah (USA) berücksichtigten für ihre Studie 244 Patienten mit starken Schmerzen, die von den Betroffenen als unkontrollierbar erlebt wurden. Die Schmerzpatienten wurden per Los in 3 Gruppen eingeteilt. Alle Teilnehmer einer Gruppe erhielten dann einmalig eine 15-minütige Unterweisung. Dabei handelte es sich entweder um eine Kurschulung in Achtsamkeitsübungen, eine hypnotische Suggestion oder eine psychoedukative Aufklärung. Vor und nach der Zusatzbehandlung schätzten die Teilnehmer die Schmerzintensität ein.

Das Ergebnis: Alle drei Zusatzbehandlungen führten zu einer verringerten Schmerzintensität. Am stärksten ausgeprägt war der Effekt bei der Hypnose (minus 29 Prozent). Als ähnlich effektiv erwiesen sich die Achtsamkeitsübungen (minus 23 Prozent). Die therapeutische Aufklärung konnte das Schmerzerleben um 9 Prozent lindern, wie die Wissenschaftler im Journal of General Internal Medicine schreiben. Demnach konnten Hypnose und Achtsamkeitsübungen zudem den Bedarf an opioiden Schmerzmitteln deutlich senken.

Die Wissenschaftler bewerten ihre Ergebnisse als Möglichkeit, die Schmerztherapie um eine praktische und kostengünstige Option zu erweitern. Sie wollen sich nach eigenen Angaben nunmehr darum bemühen, ihre Studie mit einer größeren Zahl von Teilnehmern zu wiederholen.

Autor: Charly Kahle

Stand: 31.07.2017

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