Antibabypille: Anwendung und Wirkung

Antibabypille und Minipille sind Ovulationshemmer zur verhindern den Eisprung zur Verhütung einer Schwangerschaft. Hier finden Sie Informationen zur Wirkung und Anwendung der Antibabypille und Minipille.

Wirkung der Antibabypille

Antibabypille

Die Antibabypille wirkt, indem sie den Eisprung verhindert. Man nennt sie deshalb auch Ovulationshemmer. Ohne Eisprung (Ovulation) wird keine Eizelle aus dem Eierstock freigegeben. Es gibt kein befruchtungsfähiges Ei und somit auch keine Empfängnis. Diese Wirkung beruht auf den weiblichen Hormonen Östrogen und Gestagen in der Pille. Zusätzlich hat die Pille zwei weitere Effekte, die einer Schwangerschaft entgegen wirken. Sie sorgt dafür, dass die monatliche Verflüssigung des Schleims in der Gebärmutter ausbleibt - Samenfäden können erst gar nicht in die Gebärmutter eindringen. Außerdem kommt es durch die Pille zu Veränderungen an der Gebärmutterschleimhaut, die die Einnistung einer eventuell befruchteten Eizelle erschweren.

Die Pille sorgt damit für 3-fache Sicherheit:

  • Sie verhindert den Eisprung
  • Sie verhindert das Eindringen von Samenzellen
  • Sie verhindert die Einnistung der Eizelle in die Gebärmutterschleimhaut.

Die Pille zählt mit einem Pearl-Index von 0,1 bis 0,9 zu den sichersten Verhütungsmethoden. (Der Pearl-Index ist eine Messgröße um die Zuverlässigkeit einer Verhütungsmethode zu bestimmen. Je niedriger der Wert, desto sicherer). Es gibt eine Reihe verschiedener Antibabypillen, die sich im Anteil der Hormone Östrogen und Gestagen unterscheiden.

  • In Einphasenpräparaten sind Östrogene und Gestagene immer in der gleichen Zusammensetzung enthalten.
  • Bei Zweiphasenpräparaten und Dreiphasenpräparaten ändert sich die Tablettenzusammensetzung über die Einnahmezeit. Diese Präparate wurden entwickelt, um eine bessere Verträglichkeit durch Nachahmung des normalen Zyklus zu erreichen. Wichtig ist, dass man sich bei diesen Mehrphasenpräparaten genau an die Reihenfolge in der Packung hält.

Bei vielen Präparaten wird nach 21 Pillen (manchmal auch 22) eine Pause von 7 (6) Tagen gemacht, in der es zu einer Blutung kommt. Manche Präparate enthalten zusätzlich für diese 7 (6) Tage arzneistofffreie Tabletten (Placebos), damit man nicht aus dem Einnahmerhythmus kommt. Zudem gibt es inzwischen Pillen, die mit einem 22/4-Einnahmneschema eingenommen werden.

Im Gegensatz zu anderen Kombinationspräparaten enthält die Mikropille einen besonders niedrigen Östrogengehalt. Sie bietet ebenfalls eine sichere Verhütung und sorgt bei Akne für eine bessere Haut, indem sie die Talgproduktion senkt und die Beschwerden lindert. Durch die niedrige Dosierung wird die Mikropille in der Regel sehr gut vertragen.

Anwendung der Antibabypille

Der Arzt muss gemeinsam mit der Patientin entscheiden, welche Antibabypille am besten geeignet ist. Wird einmal eine Pille vergessen, kann die Einnahme noch bis zu 12 Stunden später erfolgen. Wird die vergessene Pille mehr als 12 Stunden später eingenommen, so ist für den Zyklus kein sicherer Empfängnisschutz mehr gegeben und es müssen zusätzliche Verhütungsmittel verwendet werden. Die Einnahme muss trotzdem fortgesetzt werden, um im Zyklus zu bleiben.

Die Wirksamkeit der Pille kann auch durch Erbrechen und Durchfall, sowie durch die Einnahme bestimmter Medikamente, z.B. Barbiturate oder Breitspektrumantibiotika beeinträchtigt werden. Bei kurzzeitiger Einnahme dieser Arzneimittel sollten Sie zusätzlich andere Verhütungsmittel einsetzen, bei Langzeit-Anwendung müssen Sie auf andere Verhütungsmittel ausweichen.

Vorteile der Antibabypille:

  • Hohe Sicherheit
  • Schutz vor Gebärmutter- und Eierstockkrebs
  • Wirksam auch gegen Menstruationsbeschwerden (Zyklusstörungen) und Akne

Nachteile der Antibabypille:

  • Ständige Arzneimittelbelastung
  • Man muss jeden Tag an die Einnahme denken
  • Erhöhtes Risiko an Durchblutungsstörungen und Herz-Kreislauf-Störungen wie Thrombose, Herzinfarkt und Schlaganfall
  • Bestehen weitere Risikofaktoren wie Rauchen, Bluthochdruck oder erhöhter Blutfettspiegel, muss von hormonellen Kontrazeptiva dringend abgeraten werden. Das gilt insbesondere für Raucherinnen, die älter als 30 Jahre sind.

Mögliche Nebenwirkungen:

  • Gewichtszunahme
  • Müdigkeit
  • Kopfschmerzen
  • Übelkeit
  • Schlafstörungen
  • Stimmungsschwankungen
  • Spannungsgefühl in den Brüsten
  • trockene Scheide
  • Scheideninfektionen
  • Abnahme des Geschlechtstriebs

Minipille

Anders als die Antibabypille und mit Einschränkung hinsichtlich der Verhütungssicherheit (Pearl Index: 1-3) funktioniert die Minipille. Sie enthält ausschließlich das Hormon Gestagen. Im Allgemeinen hemmt sie den Eisprung nicht. Ihre Wirkung besteht hauptsächlich darin, dass die Verflüssigung des Schleims um die Zeit des Eisprungs ausbleibt. Die Samenfäden können also nicht in die Gebärmutter eindringen. Zusätzlich wird der Transport des Eis im Eileiter behindert. Sie wird ohne Pause täglich eingenommen - auch während der Regelblutung.

Bei der Sicherheit der Minipille kommt es sehr auf persönliche Disziplin an, denn sie verliert bei Einnahmefehlern sehr schnell ihre Wirkung. So darf die übliche Einnahmezeit um nicht mehr als drei Stunden unter- bzw. überschritten werden!

Vorteil der Minipille:

Sie enthält nur Gestagen, deshalb auch für ganz junge Mädchen geeignet und für stillende Mütter.

Nachteil der Minipille:

Sie erfordert sehr genaues Einhalten der Einnahmezeit. Die Sícherheit ist deshalb geringer als bei den höher dosierten Pillen.

Autor: Christiane von der Eltz (Apothekerin), Dr. Regina Schick (Ärztin)

Stand: 08.09.2014

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