Rezeptfreie Schlafmittel

Auch rezeptfreie Schlafmittel aus der Apotheke sind nicht unbedingt zur Selbstbehandlung geeignet.

Vorsicht bei Schlafmitteln

Rezeptfreie Schlafmittel

Schlafmittel sind in aller Regel nicht für die Selbstbehandlung geeignet. Das gilt vor allem für verschreibungspflichtige Schlafmittel wie Benzodiazepine, die schnell eine Abhängigkeit verursachen können. Aber auch pflanzliche Schlafmittel können zumindest psychisch abhängig machen, ebenso wie chemische Schlafmittel, die Sie rezeptfrei in der Apotheke erhalten. Rezeptfreie chemische Schlafmittel wie Diphenhydramin oder Doxylamin sind nicht für den langfristigen Einsatz gedacht. Außerdem haben auch diese Schlafmittel Nebenwirkungen und sind deshalb für viele Menschen wie beispielsweise Asthmatiker überhaupt nicht geeignet.

Antihistaminika als Schlafmittel

Diphenhydramin oder Doxylamin sind eigentlich Wirkstoffe gegen Allergien. Es handelt sich um sogenannte H1-Antihistiminka. Der Schlaf anstoßende und beruhigende Effekt dieser Medikamente ist eine Nebenwirkung, die bei der Behandlung von Allergien auffiel. Gegen Allergien werden die Wirkstoffe wegen dieser Nebenwirkung kaum noch eingesetzt. Aber sie sind inzwischen seit vielen Jahren als Schlafmittel zugelassen. Diphenhydramin und Doxylamin sind rezeptfreie Schlafmittel. Das bedeutet aber nicht, dass diese Wirkstoffe bedenkenlos eingenommen werden dürften. Zum einen sind Schlafmittel – für gesunde Menschen - grundsätzlich nicht für eine Dauerbehandlung geeignet. Zum anderen haben auch Diphenhydramin und Doxylamin eine Reihe von unangenehmen Nebenwirkungen, außerdem dürfen Menschen mit bestimmten Erkrankungen diese Medikamente nicht einnehmen. Beachten Sie bitte in jedem Fall die Packungsbeilage.

Gegenanzeigen und Nebenwirkungen

Einige Anwendungseinschränkungen für Diphenhydramin und Doxylamin verdeutlichen, warum diese Schlafmittel vorzugsweise nur in Absprache mit dem Arzt eingesetzt werden sollten und nicht zur Selbstbehandlung. Bei Asthma, Epilepsie oder gutartiger Prostatavergrößerung sowie in der Schwangerschaft und Stillzeit beispielsweise ist Diphenhydramin absolut nicht geeignet. Es kann diese Erkrankungen verstärken oder Komplikationen verursachen und damit das ungeborene Kind oder den Säugling schädigen. Ähnliches gilt auch für Doxylamin, das darüber hinaus für Menschen mit Erkrankungen des Herzens nicht geeignet ist. Typische Nebenwirkungen von H1-Antihistaminika sind beispielsweise Mundtrockenheit (kann Schnarchen als Schlafstörer fördern) oder Schlafstörungen beim Absetzen von Diphenhydramin.

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Autor: Charly Kahle (Medizin-Redakteur)

Stand: 23.02.2024

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