Salbei (Salvia officinalis)

Es gibt unzählige Arten des Salbeis. Als Heilpflanze wird Salvia officinalis genutzt. Der lateinische Name deutet auf den Nutzen des Salbeis: salvare bedeutet heilen. Hier finden Sie mehr zu Wirkstoffen, Anwendung und Nebenwirkungen von Salbei.

Salbei (Salvia officinalis)

Es gibt unzählige Arten des Salbeis. Als Heilpflanze wird Salvia officinalis genutzt. Der lateinische Name deutet auf den Nutzen des Salbeis: salvare bedeutet heilen.

Salbei gegen Aphthen

Die heilende Kraft des Salbeis wissen vor allem Menschen zu schätzen, die unter entzündlichen Veränderungen der Mundschleimhaut wie Aphthen leiden.

Aphthen sind kleine entzündliche Knoten in der Mundschleimhaut, die äußerst schmerzhaft sind und Betroffenen jeden Bissen verleiden. Mundspülungen mit Salbei gehören zu den wenigen natürlichen Arzneien, die den Schmerz lindern und die Abheilung der Aphthen fördern. Einen ähnlich positiven Effekt hat Salbei bei Entzündungen des Zahnfleisches oder der Rachenschleimhaut, Heiserkeit und Halsschmerzen. Auch schmerzhafte Prothesendruckstellen können mit Salbei gelindert werden.

Heilpflanze Salbei (Salvia officinalis) in Kürze

  • hemmt Entzündungen auf Schleimhäuten, adstringierend (zusammenziehend), mindert übermäßiges Schwitzen
  • ätherische Öle nie unverdünnt anwenden, nicht bei Babys und Kleinkindern sowie Asthma
  • nicht in der Schwangerschaft anwenden, Salbei-Tee nur zum Abstillen
  • keine langfristige Anwendung gegen übermäßiges Schwitzen wegen Vergiftungsgefahr
  • Anwendungsgebiete: äußerlich bei entzündlichen Erkrankungen im Mund-Rachenraum wie Aphthen, Schleimhautentzündungen oder Zahnfleischentzündungen; Heiserkeit, Halsschmerzen, innerlich bei übermäßigem Schwitzen und Verdauungsbeschwerden.

Salbei gegen übermäßiges Schwitzen nur kurzfristig anwenden

Salbei wird innerlich gegen übermäßiges Schwitzen eingesetzt. Diese Anwendungsweise ist berechtigterweise umstritten. Die Stiftung Warentest stuft Salbeiöl als wenig geeignet gegen übermäßiges Schwitzen ein (September 2014). Und auch bei vielen Experten gilt diese Wirkung als nicht belegt. Das Herbal Medicinal Product Committee (HMPC) rät aufgrund des hohen Thujongehaltes von einer innerlichen Anwendung von Salbeiöl sogar ganz ab. Thujon ist ein Nervengift, das bei längerer Einnahme und zu hoher Dosierung epilepsieähnliche Krämpfe verursachen und die Nieren dauerhaft schädigen kann.

Anwendungsdauer beachten

Zubereitungen aus Salbeiblättern (Tropfen, Teeaufgüsse) erreichen nicht die schädigende Dosis von Thujon. Dennoch sollten sie innerlich auf keinen Fall länger als 14 Tage eingenommen werden. Beachten Sie bitte in jedem Fall die Packungsbeilage, wenn Sie ein salbeihaltiges Medikament gegen übermäßiges Schwitzen nutzen.

Weitere Wirkstoffe und Wirkweise

Neben Thujon enthält das ätherische Öl des Salbeis unter anderem Campher, Linolool, alpha-Pinen und Borneol. Daneben vertreten sind zahlreiche Bitter- und Gerbstoffe, beispielsweise Lamiaceen-Gerbstoffe (vor allem Rosmarinsäure).

Wirkweise

Der positive Effekt von innerlicher wie äußerlicher Anwendung ist nicht genau untersucht, wird aber vor allem den adstringierenden Eigenschaften der Gerbstoffe zugeschrieben. Adstringierend bedeutet zusammenziehend. In Zusammenhang mit Schleimhäuten ist damit gemeint, dass Salbei dafür sorgt, dass sich die Schleimhäute zusammenziehen. Genauer gesagt, reagieren die Gerbstoffe des Salbeis mit bestimmten Eiweißen auf der Schleimhaut. So bildet sich eine Schutzschicht auf Schleimhautwunden und die Gewebeoberfläche verdichtet sich. In der Folge können Keime die Schleimhäute schlechter durchdringen. Gleichzeitig beruhigen sich die Schleimhäute und kleine Wunden können besser abheilen.

Das Erklärungsmodell für die Wirkung gegen übermäßiges Schwitzen: Salbei soll dafür sorgen, dass die Schweißdrüsen sich verengen und so weniger Schweiß absondern können. Möglicherweise wirkt Salbei auch am Temperaturzentrum im Gehirn.

Unterstützt werden die adstringierenden Effekte des Salbeis durch die keimtötenden Eigenschaften des ätherischen Öles. Weniger Keime bedeuten weniger Entzündung – und schnellere Heilung.

Salbei anwenden

Die äußerliche Anwendung von Salbei ist sehr gut verträglich und Komplikationen kaum zu erwarten. Die innerliche Anwendung hingegen ist – wie bereits beschreiben – wegen des Thujongehalts umstritten.

Zum Gurgeln geeignet sind Salbeitee und gebrauchsfertige Gurgellösungen. Gegen übermäßiges Schwitzen werden Tropfen angeboten. Achten Sie dabei bitte auf die Vorgaben in der Packungsbeilage – und die folgenden Hinweise.

Salbeiöl nie unverdünnt anwenden

Salbeiöl darf unverdünnt weder innerlich noch äußerlich angewendet werden. Dafür ist es zu hoch konzentriert. In gebrauchsfertigen Medikamenten finden sich immer Lösungen, die nur einen Teil ätherisches Öl enthalten.

Nicht anwenden bei Schwangerschaft, Gallenproblemen und Asthma

Bei Schwangerschaft, Gallenproblemen oder Asthma sollten Sie vor der Verwendung von Salbei-Zubereitungen Ihren Arzt fragen. Inhalationen verbieten sich bei Asthma, da sie Asthmaanfälle auslösen können.

In der Stillzeit verwenden viele Frauen Salbeitee wegen seiner milchflusshemmenden Eigenschaften. In der Regel gibt es keine medizinischen Gründe, die dagegen sprechen. Fragen Sie in der Stillzeit aber vorsichtshalber Ihren Arzt oder Apotheker, ob Sie Salbei zum Abstillen anwenden dürfen.

Wechselwirkungen beachten

Bislang kann nicht ausgeschlossen werden, dass Salbeizubereitungen die Wirkung von Medikamenten beeinflussen, die über sogenannten GABA-Rezeptoren im Gehirn wirken. Dazu zählen vor allem Beruhigungs- und Schlafmittel (Benzodiazepine und Barbiturate). Deshalb sollen Salbeizubereitungen nicht zusammen mit diesen Medikamenten angewendet werden.

Ätherische Öle für kleine Kinder wenig geeignet

Für Kinder bis zum 4. Lebensjahr sind ätherische Öle nicht gut geeignet. Wenn Bestandteile des Öls eingeatmet werden, können sie bei Babys und Kleinkindern Atemnot auslösen. Einreibungen bei kleinen Kindern nicht im Bereich des Gesichtes oder der Brust auftragen. Fragen Sie am besten Ihren Arzt oder Apotheker, ob ein Produkt für Ihr Kind geeignet ist.

Salbei sammeln

Wegen der vielzähligen Salbeiarten ist das Sammeln von Salbei nicht empfehlenswert. Der bei uns wild wachsende Salbei ist außerdem für medizinische Zwecke kaum geeignet. Es spricht aber nichts dagegen, wenn Sie den Echten Salbei (Salvia officinalis) in Ihrem Garten ziehen.

Rezept für Salbei-Tee

1 Teelöffel getrocknete Salbeiblätter mit 250 ml heißem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen und abgießen. Der Tee ist für die innerliche wie äußerliche Anwendung geeignet. Zum Gurgeln sollte der Tee warm sein, um übermäßiges Schwitzen zu verringern den Tee kalt trinken.

Salbeisud gegen schwitzende Achseln, Hände und Füße

Übergießen Sie 2 Esslöffel getrocknete Salbeiblätter mit 250 ml heißem Wasser. Nach 10 Minuten abseihen und abkühlen lassen. Mit diesem Sud morgens und abends Achseln, Hände oder Füße einreiben.

Bei stark schwitzenden Füßen hilft möglicherweise ein Salbei-Fußbad. Kochen Sie dafür 3 Esslöffel getrocknete Salbeiblätter mit 500 ml heißem Wasser auf, 5 Minuten ziehen lassen, abseihen und abkühlen lassen. Den Sud einem Fußbad beifügen und die Füße 5 bis 10 Minuten darin baden.

Autor: Charly Kahle

Stand: 28.07.2017

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