Ringelblume (Calendula officinalis)
Calendula oder Ringelblume ist eine der bekanntesten Heilpflanzen in der Wund- und Hautpflege sowie der Homöopathie. Hier finden Sie mehr zu Wirkstoffen, Anwendung und Nebenwirkungen der Ringelblume.
Die Heilpflanze Ringelblume ist im Gegensatz zu den meisten anderen Heilpflanzen unter dem lateinischen Namen Calendula officinalis besser bekannt. In Apotheken und Reformhäusern zählen Salben und Tinkturen mit Calendula meist zu den umsatzstarken frei verkäuflichen Präparaten für Wundheilung und Hautpflege. In der Homöopathie ist Calendula das Mittel der Wahl bei Hautbeschwerden. Aber auch in der Gynäkologie, bei Entzündungen und in der Augenheilkunde gilt die Ringelblume als wirksames homöopathisches Arzneimittel.
Calendula (Ringelblume) als Heilpflanze in Kürze
- fördert die Wundheilung der Haut und Schleimhäute, hemmt Entzündungen, leicht krampflösend bei Magen-Darm-Beschwerden und Menstruationsbeschwerden
- sehr selten Nebenwirkungen in Form von allergischen Hautreaktionen
- keine Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten oder Heilpflanzen bekannt
Anwendungsgebiete
Förderung der Wundheilung bei Hautverletzungen, Karbunkeln, Abszessen, Stauchungen, Prellungen, Dekubitus (Wundgeschwüren), Zerrungen (alle äußerliche Anwendung); leichte krampfbedingte Magen-Darm-Beschwerden oder Menstruationsbeschwerden (innere Anwendung).
Wirkung von Calendula
Calendula fördert effektiv die Heilung von Wunden auf Haut und Schleimhäuten. Das macht man sich bei verschiedensten Formen von Hautverletzungen wie Abszessen, Dekubitus (Wundgeschwüren) und Karbunkeln (Infektionen mehrerer Haarbälge) zunutze. Auch bei oberflächennahen Verletzungen wie Stauchungen, Prellungen und Zerrungen lindert Ringelblume die Beschwerden. Ein weiteres Anwendungsgebiet sind entzündliche Veränderungen von Schleimhäuten wie Hämorrhoiden oder Aphthen. Bei krampfbedingten Magen-Darmbeschwerden sowie bei Menstruationsbeschwerden entspannen Ringelblumen-Präparate und lindern so die Beschwerden. Im traditionellen Gebrauch als Hausmittel gilt Ringelblume unter anderem als Mittel gegen Warzen. Das legt auch die Bezeichnung Warzenkraut nahe.
Inhaltsstoffe der Ringelblume
Die medizinisch wirkungsvollen Bestandteile von Calendula stecken vor allem in den Blüten der Ringelblume. Den größten Anteil mit bis zu 10 Prozent stellen sogenannte Triterpensaponine. Die Pflanzenheilkunde kennt diese Stoffgruppe als entzündungshemmend und heilungsfördernd. Sie unterstützen die Bildung von sogenanntem Granulationsgewebe und helfen so, geschädigte Haut oder Schleimhaut zu verschließen. Welche Prozesse diese Wirkung entfalten, ist allerdings nicht ausreichend untersucht. Ähnliches gilt für die sekundären Pflanzenstoffe, die sogenannten Flavonoide in den Ringelblumenblüten. Eine Wirkung wird vor allem den Flavonoiden Quercetin und Isorhamnetinglykosid zugeschrieben.
Anwendung von Calendula
In aller Regel wird Calendula heutzutage äußerlich angewendet. In Apotheken und Reformhäusern oder im Einzelhandel finden Sie eine Vielfalt von Salben, Cremes, Lotionen und Tinkturen. Der Wirkstoffgehalt in diesen Zubereitungen unterscheidet sich mitunter stark. Badezubereitungen und Tees enthalten Ringelblumenblüten in ebenfalls sehr unterschiedlichen Dosierungen und Qualitäten. Fragen Sie am besten Ihren Arzt oder Apotheker nach dem für Ihre Beschwerden passenden Calendula-Produkt.
Kaum allergische Reaktionen auf Ringelblume
Im Gegensatz zu mach anderen Heilpflanzen aus der Familie der Korbblütler enthalten Ringelblumen kaum sogenannte Sesquiterpene, die als allergieauslösend gelten. Deshalb sind allergische Reaktionen auf Calendula wie Hautreizungen selten. Wer allerdings eine empfindliche Haut hat oder ohnehin allergisch auf Korbblütler reagiert, verzichtet besser auf Ringelblumenblüten-Produkte auf der Haut. Allergische Hautreaktionen auf Tee- oder Badezubereitungen sind nicht dokumentiert, aber auch nicht auszuschließen. Wechselwirkungen von Calendula mit anderen pharmazeutisch wirksamen Stoffen sind - auch wegen der rein äußerlichen Anwendung - nicht zu erwarten.
Calendula sammeln
Die Calendula steht in vielen Gärten als Zierpflanze. Auch diese Pflanzen eignen sich für Arzneizubereitungen. Die geöffneten Blüten müssen dafür bei sehr trockenem Wetter geerntet und ohne künstliche Wärme schnell getrocknet werden. Als besonders wirkstoffreich gelten die Strahlenblüten (äußere Blüten), mitunter werden aber auch die ganzen Blüten verarbeitet.
Synonyme für Ringelblume
Die Ringelblume ist unter einer Vielzahl anderer Bezeichnung bekannt. Neben Calendula sind dies beispielsweise Butterblume, Dotterblume, Gartendotterblume, Goldblume, Rinderblume, Ringelrose, Sonnenbraut, Sonnenwende, Studentenblume oder Warzenkraut.
Ringelblumen-Tee und Umschläge
Etwa 2 TL getrocknete Ringelblumenblätter mit 250 ml kochendem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen und abgießen. 2 bis 3 Tassen täglich lindern Magen-Darm-Beschwerden und Menstruationsbeschwerden. Den Tee können Sie aber auch für Umschläge, Wickel oder Verbände verwenden, um die Wundheilung bei Hautverletzungen oder Geschwüren zu unterstützen. Bei Hämorrhoiden haben sich Sitzbäder im Calendula-Tee bewährt.
Autor: Charly Kahle
Stand: 28.07.2017