Efeu (Hedera helix)

Efeu ist die ideale Heilpflanze, um festsitzenden Schleim zu lösen und die Beschwerden bei Husten zu lindern. Mehr über Anwendung, Wirkstoffe und Wirkweise von Efeu.

Efeu (Hedera helix)

Manch Hausbesitzer oder Förster ärgert sich über den Efeu. Hedera helix kann Hauswände beschädigen und Bäume nahezu ersticken. Als Heilpflanze ist Efeu hingegen ein Segen, besonders bei Husten, Erkältungen und Atemwegsentzündungen. Efeu verflüssigt das Bronchialsekret, entspannt die Bronchialmuskulatur und erleichtert das Abhusten des Bronchialsekrets. Diese dreifache Wirkung spüren wir als deutliche Erleichterung: Wir können leichter und weniger schmerzhaft husten.

Hedera helix gilt als sehr gut verträglich und nebenwirkungsarm. Lediglich in Schwangerschaft und Stillzeit sollten Sie auf efeuhaltige Medikamente vorsichtshalber verzichten, da es bisher keine ausreichenden Untersuchungen zur Unbedenklichkeit der Anwendung gibt. In ihrem jüngsten Medikamententest (August 2014) bestätigt die Stiftung Warentest den sekretlösenden Effekte vieler Efeu-Präparate. 2010 war Efeu die Heilpflanze des Jahres.

Heilpflanze Efeu in Kürze

  • verflüssigt Bronchialschleim und verbessert den Abtransport von Sekreten aus den Atemwegen
  • entspannt die Atemwege
  • nicht selbst sammeln und verarbeiten
  • starke Vergiftungsgefahr, ganze Pflanze giftig
  • arzneiliche Wirkstoffe in den Blättern gut verträglich
  • keine wesentlichen Neben- oder Wechselwirkungen
  • in Schwangerschaft und Stillzeit nicht anwenden

Anwendungsgebiete

Husten, Erkältungskrankheiten, entzündliche Erkrankungen der Atemwege

Anwendung bei Kindern

Auch wenn es etliche Kinderarzneien mit Efeu gibt, sollten Kinder unter 4 Jahren ohne ärztlichen Rat nicht mit efeuhaltigen Medikamenten behandelt werden. Insbesondere können kleinere Kinder mit ausgeprägten Nebenwirkungen wie Durchfall und Erbrechen reagieren.

Vergiftungen durch Efeu

Obwohl Efeu in unseren Breiten nahezu überall verfügbar ist, sollten Sie die Heilpflanze auf keinen Fall selbst verarbeiten. Die ganze Pflanze und ihre Früchte sind sehr giftig. Wenige Beeren beispielsweise reichen aus, um schwere Vergiftungserscheinungen hervorzurufen. Es besteht Lebensgefahr bei Efeu-Vergiftungen. Wegen der Vergiftungsgefahr sollten Sie Efeu ausschließlich als Fertigpräparat kaufen. In Apotheken und im Lebensmittelhandel finden Sie eine Vielzahl von pflanzlichen Hustentropfen, Hustensaft, Hustentabletten und Tees.

Wirkdosis von Efeu

Die Wirkdosis von Efeu beträgt 0,3 Gramm täglich. Das entspricht 45 bis 70 Milligramm Trockenextrakt (je nach Herstellungsverfahren). Fluidextrakte enthalten meistens 300 mg oder 3 Gramm Wirkstoff pro Tagesdosis. Über die empfohlene Tagesdosis informiert Sie die Packungsbeilage des jeweiligen Produktes.

Wirkstoffe im Efeu

Die wohltuenden Inhaltsstoffe des Efeus stecken in den Blättern. In erster Linie handelt es sich dabei um sekundäre Pflanzenstoffe, wie sie in allen Heilpflanzen vorkommen. Die für den Efeu besonderen Inhaltsstoffe sind zwei sogenannte Triterpene, Hederacosid und alpha-Hederin. Alpha-Hederin wirkt auf Nervenfasern in der Bronchialschleimhaut und regt diese an, weniger zähflüssigen Schleim zu bilden. Hederacosid zeichnet vor allem für die entspannende krampflösende Wirkung von Efeu verantwortlich. Neben den Triterpenen (bis zu 6 Prozent des Volumens) enthält Efeu noch etwas ätherische Öle sowie weitere sekundäre Pflanzenstoffe.

Nebenwirkungen und Wechselwirkungen

Zubereitungen aus Efeublättern können allergische Reaktionen wie Hautrötungen, Juckreiz und Atemnot hervorrufen. Auch Magen-Darm-Beschwerden mit Durchfall, Übelkeit und Erbrechen sind möglich. Efeu sollte ohne ärztlichen Rat keinesfalls zusammen mit Hustenstillern wie Dextromethorphan oder Codein eingenommen werden. Das könnte zu einem gefährlichen Sekretstau in den Atemwegen führen. Dieser wäre ein idealer Nährboden für Krankheitserreger, die Entzündungen hervorrufen.

Autor: Charly Kahle

Stand: 28.07.2017

  • Auf Whatsapp teilenTeilen
  • Auf Facebook teilen Teilen
  • Auf Twitter teilenTeilen
  • DruckenDrucken
  • SendenSenden