Spannungskopfschmerzen

Die meisten Menschen kennen Spannungskopfschmerzen. Die Ursachen sind vielfältig: Etwa wenn wir uns den Kopf zu sehr zerbrechen oder in falscher Haltung mit verspanntem Nacken arbeiten. Lesen Sie mehr über die Symptome, Ursachen, Therapie und Vorbeugung von Spannungskopfschmerzen.

Synonyme

Neuralgie

Definition

Kopfschmerzenabkühlung durch Eisbeutel

Spannungskopfschmerzen sind die häufigste Form von Kopfschmerzen. Wie der Name es sagt, gehen Spannungskopfschmerzen auf Anspannungen zurück. Die Ursachen dieser Anspannungen können sehr unterschiedlich sein. Das reicht von muskulären Problemen im Bereich von Rücken, Nacken und Schulter über psychische Anspannung wie Leistungsdruck oder Stress bis hin zu Anspannungen durch Wetterwechsel oder Höhenluft. In der Behandlung von Spannungskopfschmerzen kommen schmerzstillende Medikamente ebenso wie Hausmittel und Entspannungstechniken zur Anwendung.

Symptome

Spannungskopfschmerzen können im gesamten Kopfbereich auftreten. Sie werden meistens als dumpf-drückend oder ziehend (nicht pulsierend) beschrieben, als ob der Kopf eingespannt und gedrückt werde. Dabei sind die Schmerzen leicht bis mittelschwer. Spannungskopfschmerzen können nach wenigen Stunden spontan abklingen, aber auch mehrere Tage anhalten. Vor allem bei starken Beschwerden sind Übelkeit, Erbrechen, Licht- und Geräuschempfindlichkeit begleitende Symptome von Spannungskopfschmerzen. Die Regel sind sie jedoch nicht. Spannungskopfschmerzen verstärken sich typischerweise nicht bei körperlicher Aktivität.

Ursachen

Die genauen Ursachen von Spannungskopfschmerzen sind nicht eindeutig geklärt. Den Erfahrungen mit dieser Kopfschmerzform folgend liegt aber nahe, dass vor allem muskuläre Verspannungen im Bereich von Rücken, Schulter und Nacken sowie der Kaumuskulatur eine wesentliche Rolle als Ursache von Spannungskopfschmerzen spielen. Der Erklärungsansatz: Die verspannten Muskeln verringern einerseits die Durchblutung des Kopfes, andererseits kann die angespannte Muskulatur die den Kopf versorgenden Nerven reizen – mit der Folge von Spannungskopfschmerzen. [H3] Häufige Auslöser von Spannungskopfschmerzen Dabei spielt es keine Rolle, wie die Anspannung im Schulter-Nackenbereich entstanden ist. Die Ursache kann sowohl körperlich als auch psychisch sein.

Häufige Auslöser von Spannungskopfschmerzen sind:

  • starke körperliche Anstrengung
  • Verspannungen im Schulter- und Nackenbereich durch ungünstige Arbeitsplatzgestaltung, Fehl und Schonhaltungen
  • Stress, Probleme oder Erholungsphasen nach Stress wie Urlaubsbeginn
  • hormonelle Schwankungen, beispielsweise vor oder während der Menstruation (Menstruationsbeschwerden)
  • niedriger Blutdruck
  • belastende Wetterlage (z.B. Föhn) bei wetterfühligen Menschen
  • Umweltbelastungen (Schadstoffe, Dämpfe, Lärm)
  • Schlafmangel, Schlafstörungen
  • Nikotin- oder Alkoholmissbrauch.
  • Aufenthalt in großer Höhe (zum Beispiel Urlaub in den Bergen).

Untersuchung

Die Diagnose von Spannungskopfschmerzen erfolgt anhand der Symptome und gegebenenfalls durch eine Tastuntersuchung des Schulterbereichs. Bei einem unklaren Befund können bildgebende Verfahren oder neurologische Verfahren eingesetzt werden, um die Diagnose zu klären.

Behandlung

Zur Therapie von Spannungskopfschmerzen werden zur Soforthilfe schmerz- und entzündungsstillende Medikamente wie Acetylsalicylsäure, Ibuprofen, Metamizol oder Paracetamol eingesetzt. Bei starken Schmerzen sind kurzfristig auch stärker wirksame Medikamente wie Tilidin und Tramadol sinnvoll.

Bei chronischen Spannungskopfscherzen haben sich bestimmte Antidepressiva als wirksames Mittel der Schmerztherapie erwiesen. Ein häufig eingesetzter Wirkstoff ist Amitryptilin. Auch sogenannte Serotonin-Wiederaufnahmehemmer wie Duloxetin helfen bei chronischen Spannungskopfscherzen.

Wärmeanwendungen wie Rotlicht, Fango oder Moorpackungen und manuelle Therapien wie Massagen ergänzen die Behandlung von Spannungskopfschmerzen.

Akupunktur und Homöopathie

Viele Patienten berichten, dass Akupunktur ihnen gegen Spannungskopfschmerzen geholfen hat. Das gilt auch für die – wissenschaftlich nicht belegte Wirkung – von homöopathischen Arzneien wie Bryonia alba, Calcium carbonicum, Natrium muriaticum und Thuja. In der Apotheke erhalten Sie darüber hinaus sogenannte Komplexmittel gegen Kopfschmerzen.

Selbsthilfe: Das hilft bei Spannungskopfschmerzen

Hausmittel sind häufig gut geeignet, vor allem gelegentliche Spannungskopfschmerzen ohne den Einsatz von Medikamenten zu lindern.

Bewährte Hausmittel gegen Kopfschmerzen

Trinken Sie ein Glas Wasser. Es sollte nicht zu kalt sein. Das kann Spannungskopfschmerzen verstärken. Die Flüssigkeitszufuhr verbessert die Durchblutung und lindert Verspannungen als Ursache von Kopfschmerzen.

Entspannend und durchblutungsfördernd wirken auch ätherische Öle wie Pfefferminzöl oder Zubereitungen wie Tigerbalsam. Verreiben Sie einfach etwas davon auf die schmerzende Stelle am Kopf oder in den verspannten Nacken. Vorsicht bei einer Neigung zu Migräne: Ätherische Öle gelten als Auslöser eines Migräne-Anfalls.

Viele Menschen kennen die positive Wirkung von Nacken- oder Schläfenmassagen bei Kopfschmerzen. Vor allem Spannungskopfschmerzen sprechen gut auf sanft kreisende, lockernde Massagebewegungen an. Aber nicht zu fest drücken. Das könnte die Schmerzen verstärken.

Auch Wickel und Tücher im Nacken können Spannungskopfschmerzen lindern. Gern eingesetzt werden Quark-, Zwiebel- oder Meerrettich-Wickel. Das Gleiche gilt für Wein- oder Essig-Stirnauflagen mit Holunderblüten oder Schläfeneinreibungen mit Melisse.

Ebenfalls gegen Spannungskopfschmerzen sollen Senf-Fußbäder (4 Esslöffel zermahlene Senfkörner mit 1 l Wasser aufkochen lassen, 5 bis 10 Minuten) helfen.

Auch das Kauen frischer Petersilie oder das Lutschen und Schlucken einer Mischung aus Anis, Nelken und Schwarzkümmel (je zu gleichen Teilen) lindert bei einigen Menschen Spannungskopfschmerzen.

Vorbeugung

Häufig werden Spannungskopfschmerzen durch eine ungünstige Haltung- vor allem bei sitzenden Tätigkeiten – ausgelöst oder verstärkt. Eine ergonomische Arbeitsplatzgestaltung kann Abhilfe schaffen beziehungsweise vorbeugen. Auch der Besuch einer Rückenschule trägt dazu bei, Fehl- und Schonhaltungen zugunsten einer entspannten Haltung abzulegen.

Entspannungstechniken wie Autogenes Training oder Muskelentspannung nach Jacobsen haben einen nachgewiesenermaßen vorbeugenden Effekt auf Spannungskopfschmerzen. Kurse buchen Sie in zahlreichen Gesundheitszentren oder bei Volkshochschulen. Fragen Sie Ihrer Krankenkasse nach, ob sie die Gebühren übernimmt.

Ausdauersportarten stärken den Organismus und die Muskulatur insgesamt. Entsprechend haben Schwimmen, Radfahren oder Walken auch in Bezug auf Spannungskopfschmerzen einen vorbeugenden Einfluss.

Und als letzten Tipp: Eine frische abwechslungsreiche Ernährung, der mäßige Konsum von Alkohol und das Nichtrauchen tragen insgesamt zur Gesundheit – und damit auch der Vorbeugung von Spannungskopfschmerzen – bei.

Autor: Charly Kahle

Stand: 01.04.2013

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