Salmonellenvergiftung
Eine Salmonellenvergiftung ist eine Infektion mit Salmonella-Bakterien. Alles Wichtige über Symptome, Ursachen und Therapie von Salmonellen-Infektionen.
Synonyme
Salmonellose, Salmonellen-Enteritis
Definition
Die umgangssprachliche Bezeichnung Salmonellenvergiftung steht für ein Krankheitsbild, das Mediziner als Salmonellen-Enteritis bezeichnen. Diese Darmentzündung (Enteritis) ist nur eine Form der Salmonelleninfektion. Andere Formen der Salmonellosen sind die Durchfallerkrankungen Typhus und Paratyphus.
Alle Salmonellosen werden durch Salmonella-Bakterien verursacht. Die Art der Erkrankung hängt davon ab, welche Salmonellenart die Infektion verursacht.
- Die Bakterien Salmonella enteritidis und Salmonella typhimurium verursachen Salmonellen-Enteritis (Brech-Durchfall).
- Salmonella typhi und Salmonella parathyphi (A,B,C) sind Erreger von Typhus und Paratyphus.
Häufigkeit
In Deutschland ist die Salmonellenvergiftung seltener als Schlagzeilen es vermuten lassen. Die Jahresinzidenz beträgt im langjährigen Durchschnitt etwa 65 Fälle auf 100.000 Einwohner. Am häufigsten ist Salmonellen-Enteritis bei Kleinkindern und alten Menschen.
Die Häufigkeit von Salmonellose schwankt stark. Das Robert-Koch-Institut (RKI) registrierte 2018 gut 13.500 Fälle der meldepflichtigen Erkrankung. 2017 gab es mehr als 14.200 Fälle. Damit ist der abnehmende Trend von 77.000 Erkrankungen (2001) bis knapp 13.000 Erkrankungen (2016) unterbrochen.
2019 scheint die Zahl der Salmonellenvergiftungen über Vorjahresniveau zu steigen. In den ersten 38 Wochen lag die Zahl mit 9.577 Fällen leicht über der des Vorjahreszeitraumes (9.426).
Typhus und Paratyphus werden in Deutschland nur vereinzelt eingeschleppt.
Weltweit sterben pro Jahr etwa 150.000 Menschen an Salmonellen-Enteritis, etwa 200.000 erliegen einer Typhus-Infektion. In Deutschland stammt die überwiegende Mehrheit der Todesopfer aus Krisen- und Hungergebieten und hat nur selten Zugang zu medizinischer Versorgung. 2014 gab es etwa 16.000 Fälle mit insgesamt 17 Todesfällen.
Symptome
Salmonellen-Bakterien vermehren sich im Darm und scheiden dabei Giftstoffe (Toxine) aus, die die Darmschleimhaut reizen. Aufgrund dieser Entzündung kommt es zu mehr oder minder starkem Durchfall und Erbrechen.
Behandlung
Eine einfache Salmonellen-Enteritis bei ansonsten gesunden Menschen vergeht in der Regel innerhalb einer Woche von selbst. Eine medikamentöse Behandlung mit Antibiotika ist selten notwendig bzw. sinnvoll. Der Grund: Der Körper scheidet die Bakterien auch ohne die Hilfe von Medikamenten aus.
Die Behandlung der Salmonellen-Enteritis zielt vor allem darauf ab, den durchfallbedingten Verlust an Flüssigkeiten und Elektrolyten auszugleichen.
Nach einer Salmonelleninfektion können Menschen zu Dauerausscheidern von Salmonellen werden. In diesen Fällen und bei Infektion mit Typhus- oder Paratyphus-Salmonellen werden Breitbandantibiotika wie Ampicillin, Ciprofloxacin oder Cephalosporine eingesetzt.
Bei hartnäckigen Dauerausscheidern kommen je nach individueller Antibiotika-Sensitivität auch Kombinationen mit Ciprofloxacin und einem Breitspektrum-Cephalosporin wie Ceftriaxon oder Trimethroprim-Sulfamethoxazol und Amoxicillin zum Einsatz.
Prognose
Infektionen mit Salmonella enteritidis sind für gesunde Menschen in aller Regel harmlos. Für Menschen mit geschwächtem Abwehrsystem oder schlechtem Allgemeinzustand kann diese Form der Salmonellenvergiftung aber auch tödlich verlaufen.
Vorbeugung
Salmonellen vermehren sich vornehmlich in Fleisch, insbesondere Geflügel, und Eiern. Daher sollten Sie im Umgang mit entsprechenden Produkten auf bestmögliche Hygiene achten. Das gilt insbesondere im Sommer, da sich Salmonellen bei Temperaturen über 10 Grad sehr schnell vermehren.
Autor: Charly Kahle
Stand: 24.10.2019