Pulmonalstenose (Pulmonalklappenstenose)
Bei Pulmonalstenose oder Pulmonalklappenstenose sind die Lungenarterie oder die dazugehörige Herzklappe verengt. Mehr über Symptome, Ursachen und Behandlung von Pulmonalstenosen.
Synonyme
Pulmonalklappenstenose
Definition: Was ist Pulmonalstenose (Pulmonalklappenstenose)?
Die Begriffe Pulmonalstenose und Pulmonalklappenstenose werden in der Medizin oft synonym verwendet. Tatsächlich aber gibt es einen Unterschied: Bei der Pulmonalstenose ist die vom Herzen zur Lunge führende Lungenarterie (Pulmonalarterie) verengt. Bei der Pulmonalklappenstenose handelt es sich um eine Verengung (Stenose) im Bereich der Pulmonalklappe. Das ist die Herzklappe, die die rechte Herzkammer mit der Lungenarterie verbindet. In mehr als 90 Prozent der Fälle entsteht die Pulmonalstenose durch diese Verengung der Pulmonalklappe. Daher wäre Pulmonalklappenstenose also der bessere Oberbegriff für diese Form von erworbenem oder angeborenen Herzfehler.
Pulmonalstenose: Symptome
Über die Pulmonalarterie und die Pulmonalklappe gelangt das sauerstoffarme Blut aus der rechten Herzkammer in die Lungen. Dort nimmt das Blut lebensnotwendigen Sauerstoff auf und gibt das giftige Kohlendioxid ab. Wenn dieser Herz-Lungen-Kreislauf gestört ist, gelangt weniger Sauerstoff in den Körper. Je nach Ausmaß des Sauerstoffmangels führt das zu Leistungseinschränkungen wie nachlassender körperlicher Leistungsstärke oder schneller Ermüdbarkeit. Atembeschwerden oder eine Blaufärbung der Haut (Zyanose) sind andere mögliche sichtbare Symptome von Pulmonalstenosen.
Pulmonalstenose und Rechtsherzschwäche
Viel schwerwiegender ist aber ein äußerlich nicht sichtbares Symptom der Pulmonalstenose. Weil das Herz gegen den starken Widerstand der verengten Lungenarterie bzw. der Pulmonalklappe anarbeiten muss, verdickt sich die Muskulatur der rechten Herzkammer. Gleichzeitig staut sich mitunter Blut aus der Lungenarterie zurück und weitet die rechte Herzkammer. Das verursacht auf Dauer eine Rechtsherzschwäche.
Pulmonalstenose: Ursachen
Pulmonalstenosen oder Pulmonalklappenstenose können angeborene Herzfehler sein oder treten mitunter als Folge von Herzerkrankungen auf. Häufigste, wenn insgesamt auch seltene, Ursache von erworbenen Pulmonalstenosen sind wiederholte Herzinnenhautentzündungen (Endokarditiden). In mehr als 90 Prozent der Fälle aber werden die Verengungen durch eine angeborene Fehlbildung der Pulmonalklappe verursacht.
Behandlung: Was hilft bei Pulmonalstenose?
Leichte Fälle von Pulmonalstenose brauchen häufig keine gezielte Behandlung. Wenn es aber zu Anzeichen von Sauerstoffmangel kommt, ist ein Eingriff meistens unabdingbar. Je nach Art der Erkrankung - Pulmonalstenose oder Pulmonalklappenstenose – stehen unterschiedliche Verfahren zur Verfügung. Verengte Lungenarterien beispielsweise lassen sich oft mithilfe einer sogenannten Ballondilatation weiten. Dabei wird während einer Herzkatheteruntersuchung ein kleiner Ballon in die Lungenarterie eingeführt und an der Stelle der Verengung (Stenose) aufgeblasen.
Eine fehlgebildete Pulmonalklappe hingegen muss in der Regel während einer Operation am offenen Herzen korrigiert oder ersetzt werden.
Lebenserwartung: Wie gefährlich ist Pulmonalstenose?
Alle gängigen Operationsverfahren bei Pulmonalstenose und Pulmonalklappenstenose gelten als sehr gut eingeführt. Sie erzielen fast immer positive Ergebnisse. Studien belegen, dass Lebenserwartung und Lebensqualität fast immer mit der eines herzgesunden Menschen zu vergleichen sind.
Allerdings müssen die Betroffenen die Funktion von Lungenarterie und Pulmonalklappe lebenslang regelmäßig kontrollieren lassen.
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Autor: Charly Kahle (Medizin-Redakteur)
Stand: 26.09.2024