Pulmonale Hypertonie (Lungenhochdruck)

Lungenhochdruck ist ein erhöhter Druck und Gefäßwiderstand in den Lungenarterien. Lesen Sie mehr über Symptome, Ursachen und Behandlung einer pulmonalen Hypertonie.

Synonyme

Lungenhochdruck, primäre pulmonale Hypertonie, sekundäre pulmonale Hypertonie, PH, PHT

Definition

Bronchien Bronchitis

Als pulmonale Hypertonie bezeichnen Mediziner Lungenhochdruck. Dabei handelt es sich in der Regel nicht um eine Erkrankung, sondern um ein Symptom. Der erhöhte Druck im Herz-Lungen-Kreislauf entsteht fast immer durch Erkrankungen der Lunge oder des Herzens. In diesen Fällen sprechen Mediziner von sekundärer pulmonaler Hypertonie.

Häufigste Ursachen sind Herzschwäche (Herzinsuffizienz) und chronisch obstruktive Lungenerkrankungen (COPD). Hochdruck des Herzlungenkreiskaufes ohne auslösende Grunderkrankung (primäre pulmonale Hypertonie) ist überaus selten. Alle Formen von Lungenhochdruck sind lebensbedrohlich und erfordern eine gezielte Behandlung.

Was ist Lungenhochdruck?

Lunge und Herz sind durch den Herz-Lungen-Kreislauf miteinander verbunden. Über die Arterien gelangt sauerstoffarmes Blut aus dem Herzen in die Lungen. Über die Venen fließt sauerstoffreiches Blut aus den Lungen in das Herz. Von dort gelangt es über die Hauptschlagader (Aorta) in den Körper.

Lungenhochdruck entsteht, wenn die Lungenarterien sich verengen. Dann muss das Herz gegen einen vergrößerten Gefäßwiderstand anpumpen. Zu messen ist das als erhöhter Lungendruck. Die Pumparbeit vom Herzen zur Lunge leistet die rechte Herzkammer. Hier wirkt sich die vermehrte Muskelarbeit langfristig besonders nachteilig aus. Die Muskeldicke nimmt zu und dadurch gerät das fein abgestimmte Gleichgewicht der Blutströme im Herzen durcheinander. Am Ende steht eine Rechtsherzschwäche, die auch als Cor pulmonale bezeichnet wird.

Bei gesunden Menschen liegt der Blutdruck in der Lungenarterie unter 20 mm/Hg. Von Lungenhochdruck sprechen Mediziner bei Werten über 25 mm/HG. Werte dazwischen sind bislang nicht eindeutig definiert.

Symptome

Insbesondere zu Beginn erlauben die äußerlich wahrnehmbaren Symptome von pulmonaler Hypertonie in der Regel keinen Aufschluss über die Ursache der Beschwerden. Dafür sind die Krankheitsanzeichen wie Müdigkeit, Kurzatmigkeit und nachlassende Leistungsfähigkeit zu wenig spezifisch. Im weiteren Verlauf kommt es zu Husten und Brustengebeschwerden (Angina pectoris). Wasseransammlungen (Ödeme) und Blaufärbungen von Lippen oder Fingern (Zyanose) sind Symptome von anhaltendem und fortgeschrittenem Lungenhochdruck.

Ursachen

Lungenhochdruck tritt nahezu ausschließlich bei schweren chronischen Erkrankungen von Herz- und/oder Lunge auf. Das sind beispielsweise Lungenemphysem, Lungenembolie, Herzklappenfehler oder Linksherzschwäche.

Behandlung

Die Behandlung von pulmonaler Hypertonie hängt vor allem davon ab, welche Erkrankung den Lungenhochdruck ausgelöst hat.

Je nach Ausprägung des Lungenhochdrucks werden leitliniengerecht Endothelin-Antagonisten wie Ambrisentan, Bosentan und Sitaxentan eingesetzt. Weitere medikamentöse Optionen sind PDE-5-Hemmer wie Sildenafil und Tadalafil oder Prostacyclin-Analoga wie Alprostadil und Iloprost. Auch der sGC-Stimulator Riociguat ist ein Wirkstoff zur Behandlung von Lungenhochdruck.

Zur medikamentösen Therapie gehören weiterhin Wirkstoffe, die die Atemwege erweitern. Das sind beispielsweise Salbutamol, Ipratropium und Formoterol. Wirkstoffe wie Digoxin, Digitoxin und Ramipril werden angewendet, um das Herz zu stärken. Wasseransammlungen (Ödeme) werden durch die Gabe von Diuretika wie Hydrochlorothiazid, Furosemid oder Torasemid ausgeschwemmt.

Autor: Charly Kahle

Stand: 11.01.2018

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