Nickelallergie
Hautreaktionen auf Schmuck oder Gürtelschnallen? Dahinter kann eine Nickelallergie stecken. Mehr über Symptome, Ursachen und Behandlung dieser Art von Kontaktallergie.
Definition
Die Nickelallergie zählt zu den Kontaktallergien. Die allergische Reaktion stellt sich also vor allem ein, wenn der allergieauslösende Reiz, das Allergen, in Kontakt mit der Haut kommt. Im Fall der Nickelallergie kommt es zu einem allergischen Kontaktekzem. Mit diesem Begriff fassen Mediziner eine Reihe von Hautreaktionen zusammen. Das sind vor allem Hautrötungen, nässende Hautausschläge mit und ohne Quaddelbildungen bis hin zur Nesselsucht (Urtikaria) und Juckreiz.
Häufigkeit
Nickelallergien zählen zu den häufigsten Allergien. Frauen sind etwa 10 Mal so oft betroffen wie Männer. Man geht davon aus, dass mindestens 10 Prozent aller Frauen und 1 Prozent aller Männer sensibel auf Nickel reagieren. Aus dieser sensiblen Reaktion kann sich dann eine Nickelallergie entwickeln.
Ursachen
Nickelallergien entwickeln sich in der Regel bei Hautkontakt. Vor allem Schmuck, Brillen, Münzen, Knöpfe und Reißverschlüsse enthalten Nickel. Das Metall kann aber auch in vielen anderen Produkten enthalten sein. Dazu zählen beispielsweise Lebensmittel, Tabakrauch, Batterien, Farben oder sogar Pflanzen und Erde.
Ursache für die Symptome der Nickelallergie ist eine übersteigerte Abwehrreaktion des Immunsystems. Obwohl Nickel als Spurenelement für den Organismus lebenswichtig ist, wird es zuweilen von speziellen Abwehrzellen als Fremdstoff identifiziert. Daraufhin werden Botenstoffe (vor allem Histamine) ausgeschüttet, die die allergische Reaktion als Abwehrmaßnahme auslösen – das sogenannte Nickelkontaktekzem. Bei vielen Allergien weiß man kaum, welche Prozesse zum Fehlalarm des Immunsystems führen. Im Fall der Nickelallergie scheint ein fehlerhafter Rezeptor von Abwehrzellen des Immunsystems, der Toll-Like-Receptor 4 (TLR-4), die Ursache zu sein.
Behandlung
In der Behandlung des allergischen Kontaktekzems kommen vor allem entzündungslindernde Wirkstoffe wie Salicylsäure, Chlorhexidin oder Hydrocortison zum Einsatz. Sie werden in der Regel lokal in Form von Salben, Gels oder Lotionen aufgetragen. Auch die Einnahme von Medikamenten gegen allergische Reaktionen kann helfen. Solche Antihistaminika sind etwa Cetirizin, Dimetinden oder Clemastin.
Vorbeugung
Nickelallergien sind nicht heilbar. Die einzige Möglichkeit der Vorbeugung besteht darin, den Kontakt mit Nickel zu vermeiden. Bei stark ausgeprägter Nickelallergie gilt das auch für den Kontakt mit kleinsten Konzentrationen, wie sie etwa in Zigarettenrauch oder Farben und anderen Alltagsprodukten enthalten sind.
Autor: Charly Kahle
Stand: 11.01.2018