Lymphdrüsenkrebs

Bei geschwollenen Lymphknoten und Fieber denken Menschen oft an eine Infektion. In manchen Fällen kann aber auch Lymphdrüsenkrebs die Ursache sein.

Synonyme

Malignes Lymphom

Definition: Was ist Lymphdrüsenkrebs?

Lymphdrüsenkrebs Untersuchung

Lymphdrüsenkrebs ist der Oberbegriff für bösartige Krebserkrankungen des Lymphsystems. Mediziner sprechen von malignen Lymphomen. Sie unterteilen Lymphdrüsenkrebs vor allem in zwei große Gruppen, nämlich Hodgkin-Lymphome (Morbus Hodgkin) und Non-Hodgkin-Lymphome.

Lymphdrüsenkrebs: Häufigkeit

Non-Hodgkin-Lymphome sind deutlich häufiger als Hodgkin-Lymphome. Pro Jahr erkranken in Deutschland etwa 13.000 Männer und Frauen an einem Non-Hodgkin-Lymphom. Am häufigsten trifft es Menschen zwischen dem 60. und 70. Lebensjahr. Mit etwa 2.000 Neuerkrankungen pro Jahr in Deutschland zählt das Hodgkin-Lymphom oder Morbus Hodgkin zu den seltenen Krebserkrankungen. Der Erkrankungsgipfel liegt im Alter zwischen 40 und 50 Jahren.

Häufigkeit von Lymphdrüsenkrebs bei Kindern

Krebserkrankungen bei Kindern sind selten. Sie machen nur 1 Prozent aller Erkrankungen von Mädchen und Jungen aus. Gleichzeitig sterben etwa 1.800 Kinder pro Jahr an Tumoren. Mit einem Anteil von 12 Prozent ist Lymphdrüsenkrebs die dritthäufigste Krebsart bei Kindern unter 15 Jahren. Noch häufiger sind akute Leukämien (31 Prozent) wie die akute lymphatische Leukämie und die akute myeloische Leukämie sowie Hirntumoren (24 Prozent).

Lymphdrüsenkrebs: Symptome

Die Symptome von Lymphdrüsenkrebs hängen stark von der Art des malignen Lymphoms ab – und davon, welcher Teil des Lymphsystems betroffen ist. Zu Beginn ähneln sich die Symptome der Lymphdrüsenkrebsarten stark. Sie beginnen mit unspezifischen Symptomen. Das sind vor allem:

  • Fieber
  • Nächtliche Schweißausbrüche
  • Abgeschlagenheit, Müdigkeit und Schwäche
  • Nachlassender Leistungsfähigkeit
  • Ungewollter Gewichtsabnahme
  • Übelkeit/Appetitlosigkeit
  • Völlegefühl
  • Sodbrennen
  • Blutarmut (Anämie)
  • Hautveränderungen (z.B. Rötungen, Blässe)
  • Juckreiz
  • Depressive Stimmung (Depressionen)
  • Erhöhte Anfälligkeit für Infekte
  • Kopf- oder Knochenschmerzen

Lymphdrüsenkrebs: Ursachen

Die genauen Ursachen für Lymphdrüsenkrebs sind bislang nicht geklärt. Es gibt jedoch eine ganze Reihe von Risikofaktoren, die maligne Lymphome insgesamt zu begünstigen scheinen. Sowohl bei der Entstehung von Hodgkin-Lymphomen wie auch bei Non-Hodgkin-Lymphomen könnte das Epstein-Barr-Virus eine Rolle spielen. Dieses Herpesvirus lässt sich bei 50 Prozent der Menschen mit Morbus Hodgkin nachweisen. Bei Non-Hodgkin-Lymphomen ist der Anteil kleiner, aber ebenfalls signifikant hoch. Eine weitere gemeinsame Ursache sind HIV-Infektionen sowie andere Immunschwächen.

Untersuchung

Geschwollene Lymphknoten und ein anhaltendes ausgeprägtes Krankheitsgefühl können Anzeichen für Lymphdrüsenkrebs sein. Meistens steckt aber eine harmlose Ursache dahinter. In jedem Fall sollten Sie diese Symptome untersuchen lassen. Ihr Hausarzt ist dafür der richtige Ansprechpartner. Er wird Sie bedarfsweise an einen Facharzt überweisen.

Behandlung von Lymphdrüsenkrebs

Für die Therapie von Lymphdrüsenkrebs steht eine Vielzahl an Optionen zur Verfügung. In erster Linie sind das Chemotherapien, Bestrahlungen und Antikörper-Therapien. Der beste Ort für die Lymphdrüsenkrebstherapie sind spezialisierte Kliniken. Die Therapie der meisten Lymphome ist durchaus stark belastend und schränkt die Lebensqualität stark ein.

Zuweilen entwickelt sich Lymphdrüsenkrebs sehr langsam oder wird erst sehr spät entdeckt. In diesen Fällen kann es durchaus sinnvoll sein, auf eine Therapie zu verzichten und stattdessen die verbleibende Lebenszeit ohne die Belastungen der Behandlung zu verbringen. Das gilt vor allem, wenn die Heilungsaussichten ohnehin sehr gering sind.

Lymphdrüsenkrebs: Prognose

Die Heilungsaussichten bei Lymphdrüsenkrebs hängen sehr stark von der Art des malignen Lymphoms, dem Stadium der Erkrankung und dem sonstigen Gesundheitszustand sowie dem Alter der Betroffenen ab. Insgesamt haben sich die Überlebenschancen in den vergangenen Jahren stark verbessert. Die 5-Jahres-Überlebensrate bei Hodgkin-Lymphomen liegt inzwischen bei über 80 Prozent. Selbst bei fortgeschrittenen Hodgkin-Lymphomen können bis zu 70 Prozent der Erkrankungen geheilt werden.

Insbesondere die aggressiven schnell wachsenden Formen der Non-Hodgkin-Lymphome lassen sich ebenfalls überdurchschnittlich gut behandeln. Wenn diese Lymphome früh erkannt werden, liegt die Erfolgsrate bei etwa 50 Prozent.

Autor: Charly Kahle (Medizin-Redakteur)

Stand: 07.04.2023

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