Frozen Shoulder (Schultersteife)
Frozen Shoulder ist eine Erkrankung des Schultergelenks, die sich durch Schulter-Arm-Schmerzen und einer zunehmenden Schultersteife ausdrückt. Lesen Sie mehr über Symptome, Ursachen und Therapie von Schultersteife.
Synonyme
Schultersteife, adhäsive Kapsulitis, Duplay-Syndrom, Bizepssyndrom, Humerocapsulitis adhaesiva, fibröse Schultersteife oder Capsulitis fibrosa
Definition
Frozen Shoulder ist eine Erkrankung des Schultergelenks, die mit Schulter-Arm-Schmerzen und einer zunehmenden Schultersteife einhergeht. Der Begriff kommt aus dem Englischen und bedeutet eingefrorene Schulter. Mediziner bezeichnen das Krankheitsbild unter anderem als adhäsive Kapsulitis, Duplay-Syndrom, Bizepssyndrom oder Capsulitis fibrosa. Die Vielzahl der Begriffe darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Ursachen der Frozen Shoulder weitestgehend unbekannt sind. In den meisten Fällen entwickelt sich diese Form der Schultersteife ohne erkennbaren Anlass. Das nennen Mediziner primäre bzw. idiopathische Form. Ist die Ursache bekannt, wird von einer sekundären Frozen Shoulder gesprochen.
Symptome
Üblicherweise verläuft die primäre Frozen Shoulder in drei Stadien:
- Im Stadium 1 (Initialphase) kommt es typischerweise zu Schulterschmerzen, die vor allem bei zunehmender Bewegung auftreten und sich nachts noch verschlimmern. Die Schmerzen können sehr stark ausfallen. Mitunter aber werden sie auch als nicht belastend erlebt und weitgehend ignoriert. In dieser Phase ist die Beweglichkeit der Schulter noch weitgehend normal. Die Initialphase dauert etwa 3 bis 9 Monate an.
- Stadium 2 (einsetzende Schultersteife): In dieser Phase lässt der Schmerz langsam nach, die Beweglichkeit der Schulter nimmt jedoch immer weiter ab. Ein Abspreizen des Arms nach vorne oder eine Drehung zur Seite ist nicht mehr im vollen Umfang möglich. Am Ende des 2. Stadiums können sogar sämtliche Schulterbewegungen eingeschränkt sein. Die Einsteifungsphase kann bis zu 15 Monate andauern.
- Im Stadium 3 (Lösungsphase) taut die eingefrorene Schulter langsam wieder auf. Die entzündlichen Veränderungen in der Gelenkkapsel bilden sich zurück und die versteifte, schmerzlose Schulter wird langsam wieder beweglicher. Die Lösungsphase erstreckt sich über einen ungefähren Zeitraum von 9 Monaten.
Der Verlauf von Frozen Shoulder ist individuell sehr unterschiedlich. Orthopäden und Physiotherapeuten gehen davon aus, dass die 3 Stadien durchschnittlich etwa je 3 Monate andauern, mitunter aber auch deutlich länger.
Ursachen
Bei der sekundären Frozen Shoulder gibt es unterschiedliche Ursachen. Diese reichen von länger andauernder Immobilität und Arthrose über Entzündungen, Verletzungen und Operationen bis zu Erkrankungen des Schulterdachbereichs (Subakromialraum) oder Veränderungen der Muskeln, Bändern und Sehnen der sogenannten Rotatorenmanschette. Die Begleitbeschwerden der Frozen Shoulder ergeben sich dann aus der Grunderkrankung. Diese sind individuell verschieden und können sich zum Beispiel als Kribbeln, Taubheitsgefühl, Instabilität der Schulter, Muskelschwund oder Knochenbruch zeigen.
Die Symptome der Frozen Shoulder erklären sich Mediziner durch eine entzündungsbedingte Verklebung des Schulterkapselgewebes. Das schrumpfe die Schultergelenkhülle, zusätzlich vernarbe das Gewebe. Nachweisbar sind diese Veränderungen in der Regel allerdings nicht.
Behandlung
Es kommt vor, dass Schultersteife innerhalb von 2 Jahren von selbst vergeht. Schneller lässt sich die Beweglichkeit der Schulter durch physiotherapeutische Behandlung herstellen. Aber auch hier sind Konsequenz und Geduld gefragt: Bei 2 Behandlungsterminen pro Woche ist mit einer Therapiedauer zwischen 6 und 9 Monaten zu rechnen. Gegen die mitunter starken Schmerzen werden in der Regel nicht-steroidale Antiphlogistika wie Ibuprofen, Naproxen oder Diclofenac in Tablettenform verordnet. Reizstromtherapie oder Ultraschallbehandlungen erweisen sich bei Frozen Shoulder in der Regel als wenig hilfreich.
Die Gabe von entzündungshemmenden Medikamenten in das Schultergelenk kann die Beschwerden mitunter schneller lindern. Allerdings ist diese Therapieoption nicht risikoarm. Bei der Injektion können Keime in die Schulterkapsel übertragen werden und dort schwer behandelbare Entzündungen hervorrufen.
Autor: Charly Kahle
Stand: 28.02.2020