Frostbeulen

Frostbeulen sind entzündliche Hautreaktionen, die vor allem in der kalten Jahreszeit auftreten können. In der Regel sind Frostbeulen ungefährlich und heilen von selbst wieder ab. Sie können jedoch auch noch nach Jahren Beschwerden machen. Daher sollten Sie Frostbeulen einem Arzt zeigen, vor allem wenn sie wiederholt auftreten. Lesen Sie mehr über die Symptome, Ursachen, Therapie und Vorbeugung von Frostbeulen.

Synonyme

Perniones

Definition

Schnee Minusgrade

Frostbeulen (Perniones) sind eine körperliche Reaktion auf kalte Temperaturen. Sie treten hierzulande vor allem im Winter und Frühling auf. Frostbeulen sind beulenförmig geschwollen, rötlich-bläulich verfärbt und schmerzen. Frostbeulen sind keine Erfrierungen, zudem sind sie im Gegensatz zu Erfrierungen recht ungefährlich. Genau genommen gehören Frostbeulen medizinisch zu den Durchblutungsstörungen.

Symptome

Frostbeulen zeigen sich unter der Haut in schlecht durchbluteten Körperteilen als entzündlich veränderte, teigig-weiche, schmerzhafte, teils brennende und juckende Hautveränderungen. Das können geschwollene und gerötete bis blauviolette Flecken, erhabene Stellen oder Blasen sein. Bevorzugt befallen Frostbeulen die Außenseiten von Fingern und Zehen sowie Hand- und Fußrücken. Ebenfalls häufig von Frostbeulen betroffen sind das Gesicht, die Ohren und Nase sowie die Vorder- und Außenseiten von Unter- und Oberschenkeln.

Frostbeulen können noch nach Jahren Beschwerden machen

An den von Frostbeulen betroffenen Hautstellen kommt es mitunter noch jahrelang zu immer wiederkehrenden Beschwerden. Die Haut fühlt sich kalt und feucht an, ist druckempfindlicher und sensibler. Sie kann kribbeln oder prickeln und sich pelzig anfühlen. Viele Betroffene klagen über Missempfindungen, wie das Gefühl von Ameisenlaufen auf, in und unter der Haut. Mitunter neigt die Haut an Frostbeulen dazu, mehr zu schwitzen. Beim Erwärmen jucken und brennen Frostbeulen typischerweise.

Komplikationen von Frostbeulen

Frostbeulen verheilen üblicherweise innerhalb von drei Wochen von selbst. Mitunter kann es jedoch zu Komplikationen kommen. Dazu gehören:

  • schuppende Hautveränderungen
  • Gewebeschwund der Haut (Dünnerwerden der Haut)
  • Narbenbildung
  • Blasen
  • geschwürige Veränderungen
  • Absterben der Haut
  • Superinfektionen: Infektionen der betroffenen Areale durch Pilze, Viren oder Bakterien.

Ursachen

Kalte Temperaturen und feuchtes Klima, gepaart mit einer mangelhaften Durchblutung bzw. ungenügenden Funktion des Blutkreislaufs (siehe auch Durchblutungsstörungen), sind die Ursachen von Frostbeulen. Aufgrund der Kälteeinwirkung kommt es vermutlich zu einer überschießenden Gefäßverengung, die die Blutzufuhr drosselt. Demzufolge wird der nachfolgende Bereich nur noch unzureichend mit Sauerstoff versorgt. Das setzt die Widerstandskraft des Gewebes herab, was eine entzündliche Reaktion im betroffenen Gewebe nach sich ziehen kann. Feuchte Kälte verstärkt diese Effekte zusätzlich.

Risikofaktoren für Frostbeulen

Mögliche Risikofaktoren für Frostbeulen sind:

  • Untergewicht
  • weibliches Geschlecht
  • Durchblutungsstörungen
  • Hobbys im Freien wie Reiten oder Motorradfahren
  • genetische Veranlagung.

Behandlung

Leichte Frostbeulen sind in der Regel ungefährlich und heilen innerhalb von 3 Wochen von selbst wieder ab. Besonders schwere Frostbeulen können medikamentös behandelt werden.

Medikamentöse Therapie bei ausgeprägten Frostbeulen

Bei ausgeprägten Frostbeulen kann der Arzt Wirkstoffe aus der Gruppe der Calciumantagonisten einsetzen. Ein typischer Vertreter ist Nifedipin. Nifedipin erweitert die glatte Gefäßmuskulatur und wirkt somit blutdrucksenkend. Das scheint die Heilung von Frostbeulen zu beschleunigen. Auch wenn dieses Vorgehen in Arztpraxen üblich ist: Offiziell ist Nifedipin für die Behandlung von Frostbeulen nicht zugelassen.

Grunderkrankung behandeln

Bei wiederholt auftretenden Frostbeulen oder bei entsprechenden Vorerkrankungen wie Arteriosklerose oder peripherer arterieller Verschlusskrankheit wird der Arzt allgemein durchblutungsfördernde Maßnahmen empfehlen (Kneippgüsse, Wechselduschen, körperliche Aktivität steigern) und die Grunderkrankung behandeln. Mitunter rät er zur Dauereinnahme von Acetylsalicylsäure in niedriger Dosierung (100 bis 300 mg).

Hautpflegemittel schützen

Eine geeignete Wundversorgung bzw. –behandlung mit entsprechenden Wundauflagen ist bei Wunden erforderlich. Spezielle Hautpflegemittel (zum Beispiel mit Lanolin oder Ringelblume) schützen zudem die Haut, nachdem Frostbeulen abgeheilt sind.

Autor: Charly Kahle

Stand: 29.01.2021

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