Fersensporn
Was ist ein Fersensporn? Und was lässt sich dagegen tun? Hier finden Sie alles Wichtige über Symptome, Ursachen und Behandlung von Fersensporn.
Synonyme
Hackensporn, Kalkaneussporn
Definition
Ein Fersensporn ist eine kleine dornförmige Knochenwucherung am Fersenbein. Meistens bildet sich dieser Dorn im Bereich der Hacke. Deshalb wird Fersensporn auch als Hackensporn bezeichnet. Mediziner sprechen vom Kalkaneussporn. Da Fersensporne nahe an der Fußsohle liegen, verursachen sie häufig Schmerzen, insbesondere bei Belastung der Fußsohlen.
Häufigkeit
Fersensporne sind keinesfalls selten. Genaue Statistiken werden nicht erhoben. Man geht aber davon aus, dass bis zu 20 Prozent der Erwachsenen im Laufe des Lebens einen Fersensporn haben. Frauen sind deutlich häufiger betroffen als Männer. Ein Häufigkeitsgipfel findet sich um das 60. Lebensjahr.
Symptome
Fersensporne bleiben häufig lange Zeit unbemerkt. Ein symptomatischer Verlauf beginnt in der Regel erst dann, wenn der Fersensporn Entzündungen im umliegenden Gewebe verursacht. Dann kommt es zu mitunter starken Fersenschmerzen. Typischerweise treten diese Schmerzen vor allem morgens auf. Sie werden als bohrend oder brennend wahrgenommen. Beim Aufstehen schmerzt die Ferse, als wäre man in einen Nagel oder eine Glasscherbe getreten. Nach einer gewissen Belastungszeit lassen die Schmerzen in der Regel nach. Auch im Verlauf des Tages können die Schmerzen immer wieder auftreten, insbesondere nach Fuß-Ruhephasen.
Je nach Lage des Fersensporns reagieren Fußsohle bzw. Ferse mitunter schmerzhaft auf Druck. Bei Spornen am oberen Ende des Fersenbeins ist das im Bereich der Achillessehne der Fall. Untere Fersensporne machen sich vor allem im hinteren Bereich der Fußsohle (an der Hacke) bemerkbar.
Bei chronischen Entzündungen sind die Fersenschmerzen meistens anhaltend.
Ursachen
Der Fersensporn ist eine Notwehrreaktion auf übermäßige Belastungen des Fußes bzw. des Fersenbeins. Der Körper reagiert, indem er versucht, die Sehnenansätze im Bereich des Fersenbeins durch Kalkeinlagerungen zu stabilisieren. Je nach Ort der stärksten Belastung bildet sich dadurch im Lauf der Jahre ein oberer oder unterer Fersensporn. Durch Druck und Reibung kann es dann zu wiederkehrenden Entzündungen des Gewebes im Bereich der Ferse kommen. Dadurch entstehen die Schmerzen.
Hauptrisikofaktoren für die Bildung von Fersenspornen sind Übergewicht, Fehlstellungen des Fußes und Muskelschwäche in Füßen und Waden. Frauen bilden überdurchschnittlich oft Fersensporne, weil Damenschuhe die Anatomie des Fußes übermäßig stark beanspruchen. Aber auch zu kleine und enge Schuhe fördern die Entwicklung eines Fersensporns.
Behandlung
Die Behandlung von Fersenspornen erfolgt in aller Regel konservativ, also ohne Operation. Die wichtigste Rolle spielen orthopädische Einlagen und gepolsterte Fersenkissen, die Druck vom Fersenbein nehmen. Unverzichtbar sind außerdem physiotherapeutische Übungen, um die Muskulatur des Fußes zu stärken.
Viele Orthopäden bieten an, Fersensporne mittels sogenannter extrakorporaler Stoßwellentherapie (ESWT) oder durch Röntgenstrahlen zu behandeln. Die Wirksamkeit dieser Methoden gilt unter Experten als umstritten. Zudem werden sie von gesetzlichen Krankenkassen nicht bezahlt.
Operationen von Fersenspornen sind sehr selten – und bleiben darüber hinaus oft wirkungslos. In der Regel stehen die Risiken eines chirurgischen Eingriffes in die komplizierte Fußarchitektur daher in keinem vertretbaren Verhältnis zum erwartbaren Nutzen.
Autor: Charly Kahle (Medizin-Redakteur)
Stand: 21.03.2024