Dreimonatskoliken

Babys mit Dreimonatskoliken leiden in der Regel über einen Zeitraum von drei Monaten an Verdauungsbeschwerden. Die Babys schreien überdurchschnittlich viel, daher wird auch der Begriff „Schreibaby“ verwendet. In diesem Ratgeber lesen Sie mehr über die Ursachen, wann Sie mit ihrem Baby zum Arzt gehen sollten und die Selbsthilfe bei Dreimonatskoliken.

Synonyme

Regulationsstörung, Schreikinder

Definition

schreiendes Baby

Dreimonatskoliken bezeichnen Beschwerden und Verdauungsstörungen, die häufig zwischen der 2. und 15. Lebenswoche auftreten. Der Säugling schreit während oder nach dem Trinken und zieht ruckartig die Beine an. Der Bauch ist meist aufgebläht, es gehen Blähungen ab. Die kolikartigen Anfälle treten häufig nachmittags und abends auf. Gegen Ende des vierten Monats hören die Beschwerden oft auf.

Solange der Säugling gut trinkt, an Gewicht zunimmt und auch ansonsten keine Beschwerden auftreten, besteht kein Grund zur Beunruhigung. Gewinnt das Kind jedoch nicht genügend an Gewicht oder kommen andere Beschwerden (Fieber, Erbrechen, Verstopfung) hinzu, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Der Arzt kann durch eine gründliche Untersuchung feststellen, ob es sich um Dreimonatskoliken handelt oder um eine andere, schwerwiegende Magen-Darm-Erkrankung (z.B. Darmverschlingung).

Ursachen

Die Ursachen von Dreimonatskoliken sind letztlich ungeklärt. Folgende Einflussfaktoren werden vermutet:

  • Nicht ausgereifter Darm
  • Verschlucken von Luft durch zu hastiges Trinken oder durch Schreien
  • "Protest" gegen irgendein Unbehagen
  • Selten: Nahrungsmittelunverträglichkeiten, z.B. auf Kuhmilcheiweiß
  • Möglich: Nahrungsmittelzusätze in manchen teiladaptierten Fertigmilchnahrungen, die ein Schäumen im Magen auslösen.

Behandlung

Es sind verschiedene Maßnahmen möglich. Man muss herausfinden, welche dem Baby am besten helfen.

  • Das Bäuchlein behutsam massieren.
  • Das Kind herumtragen.
  • Dem Kind Fencheltee geben. Dieser wirkt blähungstreibend und beruhigend auf Magen und Darm.
  • Den Bauch mit Kümmelöl einreiben. Kümmelöl wirkt beim Einatmen beruhigend auf den Magen-Darm-Bereich.
  • Bei stärkeren Blähungen helfen Tropfen mit Dimeticon, das durch Entschäumen die Gasblasen im Darm zerstört.
  • Sollte tatsächlich eine Unverträglichkeit gegen Kuhmilcheiweiß vorliegen, kann eine Spezialnahrung (ohne dieses Eiweiß) gegeben werden.

Vorbeugung

  • Nach dem Trinken das Baby "Bäuerchen" machen lassen, damit verschluckte Luft entweichen kann.
  • Häufiger kleine Mahlzeiten geben.
  • Spezielle Sauger / Flaschen verwenden, bei denen möglichst wenig Luft geschluckt wird.
  • Milchfläschchen nicht unnötig viel schütteln, um Luftblasen zu vermeiden.

Autor: Christiane von der Eltz (Apothekerin), Dr. Regina Schick (Ärztin)

Stand: 02.10.2013

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