Chondropathie – Knorpelabnutzung

Was ist Chondropathie? Was tun bei Knorpelschäden? Alles Wichtige über Symptome, Ursachen und Behandlung von Chondropathie.

Synonyme

Knorpelabnutzung, Gelenkknorpelabnutzung, Knorpelschaden

Definition

Schulterschmerzen

Chondropathie ist der medizinische Fachbegriff für krankhafte Veränderungen des Gelenkknorpels. Üblicherweise wird Chondropathie in 5 Schweregrade (Outerbridge-Klassifikation) unterteilt:

  • Grad 0: Der Knorpel ist gesund.
  • Grad 1: Es finden sich kleine Unebenheiten wie Blasen oder die Konsistenz des Knorpels ist leicht aufgeweicht.
  • Grad 2: Bei der arthroskopischen Untersuchung sind feine Risse im Knorpel nachweisbar.
  • Grad 3: Bei diesem Schweregrad betreffen die Schädigungen (Läsionen) mehr als die Hälfte der Knorpelschicht in der betrachteten Gelenkregion. In der Regel zeigen sich tiefe Spalten.
  • Grad 4 der Chondropathie ist erreicht, wenn der Knorpel den Knochen nicht mehr schützt und der Knochen frei sichtbar wird.

Symptome

Chondropathie muss nicht zwingend wahrnehmbare Beschwerden verursachen. Das liegt unter anderem daran, dass weder Nerven noch Blutbahnen durch den Gelenkknorpel führen. Vielmehr entwickeln sich die Symptome mitunter über Jahre.

Typisches Symptom von fortgeschrittener Chondropathie sind Schmerzen im betroffenen Gelenk. Mitunter ist auch die Beweglichkeit des Gelenks eingeschränkt.

Maßgeblich für das Ausmaß der Beschwerden ist vor allem die Lage des Knorpelschadens. Selbst kleine Schäden von weniger als 2 Quadratzentimetern können überaus schmerzhaft sein, wenn der Knorpel in dem betroffenen Bereich auf einen Knochen drückt oder wenn Nervenbahnen in der Nähe verlaufen. Noch häufiger werden die Beschwerden durch den sogenannten Faserknorpel verursacht. Die Bildung dieses Bindegewebes ist gewissermaßen eine Notwehrreaktion des Körpers auf Knorpelschäden.

Ursachen

Knorpelschäden entstehen aus den unterschiedlichsten Ursachen. Am häufigsten sind alterungsbedingte (degenerative) Abnutzungserscheinungen. Insbesondere Menschen mit starkem Übergewicht belasten Gelenke und Gelenkknorpel überdurchschnittlich stark. Daneben sind Fehlhaltungen und Fehlbildungen sowie Verletzungen und Erkrankungen (vor allem entzündliche Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis wie rheumatoide Arthritis) wichtige Ursachen von Knorpelleiden.

Umgekehrt begünstigen Knorpelschäden den übermäßigen Verlust der Knorpelsubstanz (Arthrose) und Gelenkentzündungen (Arthritis).

Behandlung

Die Behandlung von leichter Chondropathie zielt vor allem darauf ab, den Knorpelabbau zu verlangsamen oder aufzuhalten. Eine wichtige Rolle dabei spielen physiotherapeutische Übungen. Sie stärken die Muskulatur des betroffenen Gelenks und entlasten den Knorpel als Stoßfänger. Physiotherapie ist außerdem das beste Mittel, um Fehlhaltungen zu korrigieren und gelenkfreundliche Bewegungsabläufe einzuüben. Gegen etwaige Schmerzen helfen schmerz- und entzündungslindernde Medikamente wie Diclofenac, Indometacin oder Felbinac.

Fortgeschrittene Chondropathie wird – nach individueller Abwägung von Nutzen und Risiko – operativ behandelt. Während eines minimalinvasiven Eingriffs per Gelenkarthroskopie (Schlüsselloch-Operation) lässt sich geschädigter Knorpel mitunter glätten. Zudem werden bei solchen Eingriffen Knorpel oder Knochensplitter entfernt.

Über neuere Verfahren wie die Transplantation von eigenen Knorpelzellen liegen noch keine gesicherten wissenschaftlichen Daten vor. Außerdem werden solch aufwendige Verfahren von vielen Krankenkassen nicht erstattet.

Krankenkassen empfehlen Zweitmeinung

In Deutschland ist die Zahl solcher Eingriffe, insbesondere am Knie, in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Viele Experten sehen diese Zunahme als medizinisch nicht begründet an. Die Krankenkassen empfehlen, vor einem Eingriff sicherheitshalber eine zweite Meinung einzuholen.

Autor: Charly Kahle

Stand: 05.04.2019

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