Bindehautentzündung (Konjuktivitis)

Eine Rötung des Augapfels deutet häufig auf eine Bindehautentzündung hin. Bindehautentzündungen können verschiedene Ursachen haben und stark ansteckend sein. Lesen Sie mehr über die Symptome, Ursachen, Therapie und Vorbeugung von Bindehautentzündungen.

Synonyme

Konjunktivitis

Definition

Mädchen mit Bindehautentzündung

Bei einer Bindehautentzündung (Konjunktivitis) ist die Bindehaut des Auges stark gereizt. Das Auge ist gerötet und Betroffene leiden häufig unter brennendem Schmerz, Juckreiz und verstärktem Augentränen.

Bereits neugeborene Babys können von einer Bindehautentzündung (Konjunktivitis) betroffen sein. Die häufigsten Auslöser einer Bindehautentzündung sind Bakterien. Ein gerötetes Auge kann jedoch auch andere Ursachen haben, etwa einen Glaukomanfall (Grüner Star) oder einen Fremdkörper im Auge.

Symptome

Neben der Rötung kommt es bei einer Bindehautentzündung zu Brennen, Juckreiz oder Fremdkörpergefühl (wie Sand im Auge). Die Augen tränen verstärkt und beim Aufwachen sind sie oft weißlich-gelb verklebt. Außerdem reagieren die Augen bei einer Bindehautentzündung zuweilen lichtempfindlich (insbesondere auf helles Licht). Bei Beteiligung der Hornhaut kommt ein krampfhafter Lidschluss dazu, Schleim auf der Hornhaut verschlechtert die Sicht. Auch die Iris kann von der Bindehautentzündung betroffen sein.

Ursachen

Bindehautentzündungen werden oft durch Infektionen verursacht, aber auch Reizungen können eine Bindehautentzündung auslösen.

Infektiöse Bindehautentzündungen werden durch Bakterien (bei Neugeborenen häufig Chlamydien, bei Erwachsenen eher Pneumo- und Staphylokokken oder Hämophilus) oder Viren (vor allem Herpesviren) hervorgerufen. Virale Bindehautentzündungen durch Adenoviren können stark ansteckend sein (sogenannte Keratokonjunktivitis epidemica).

Nichtinfektiöse Bindehautentzündung (Konjunktivitis simplex) entsteht durch unterschiedliche Reizungen (z.B. Rauch, Staub, Chlor, Wind, Kälte, UV-Strahlung, Überanstrengung, trockene Augen, falsche Brillengläser) oder im Rahmen einer Allergie (Heuschnupfen). Auch die dauerhafte Anwendung von Augentropfen oder Kontaktlinsen kann zu einer Bindehautentzündung führen.

Untersuchung

Wenn die Augen aus unerklärlichen Gründen stark schmerzen, tränen, eitern oder andere heftige Beschwerden auftreten, sollten Sie spätestens nach 2 Tagen einen Arzt aufsuchen. Der Verdacht auf eine behandlungsbedürftige Bindehautentzündung liegt außerdem nahe, wenn Menschen in Ihrer Umgebung ebenfalls erkrankt sind.

Die entsprechende Diagnose kann meist schon der Hausarzt stellen. In manchen Fällen sind jedoch weitergehende Untersuchungen beim Augenarzt nötig.

Behandlung

Die Behandlung von Bindehautentzündung ist in der Regel einfach und erfolgt vor allem mit Hilfe von Medikamente. Bei bakteriellen Infektionen sind das meist Antibiotika-haltige Augentropfen (wie Ciprofloxacin und Neomycin) und bei Viruserkrankungen Augensalben mit virenhemmenden Wirkstoffen, wie Aciclovir (sogenannte Virostatika). Zuweilen ist es auch nötig, das Auge zu befeuchten. In diesem Fall sind Augentropfen mit sogenannten Filmbildern die richtige Wahl.

Bei einer leichten Reizung helfen kurzfristig Augentropfen mit sogenannten Vasokonstriktoren (z.B. Tetryzolin), die die erweiterten Gefäße im Auge zusammenziehen. Dadurch geht die Rötung zurück.

Bei allergischer Bindehautentzündung helfen Degranulationshemmer (wie Lodoxamid oder Nedocromil) sowie H1-Antihistaminika (wie Cetirizin oder Azelastin). Bei Bindehautentzündungen durch Umwelteinflüsse wie Rauch oder gechlortes Wasser werden Alpha-Sympathomimetika wie Tramazolin und Xylometazolin eingesetzt.

Selbsthilfe bei Bindehautentzündung

Als wichtigste Selbsthilfe bei Bindehautentzündung sollten Sie das juckende Auge nicht reiben. Bei bakterieller und viraler Bindehautentzündung kann dadurch das andere Auge angesteckt werden. Außerdem reizt das Reiben die Augen zusätzlich und verschlimmert so die Symptome der Bindehautentzündung.

Weitere Selbsthilfemaßnahmen:

  • Trocknen Sie tränende Augen mit Einwegtaschentüchern und werfen Sie diese sofort nach Gebrauch weg.
  • Nach Augenkontakt waschen Sie bitte umgehend die Hände.
  • Vermeiden Sie, die Entzündung auf Familienmitglieder zu übertragen, Waschlappen, Handtücher oder auch Kissen sollten während einer Bindehautentzündung nur von Ihnen alleine genutzt werden.
  • Schützen Sie die entzündeten Augen bei starkem, grellem Licht mit einer Sonnenbrille.
  • Schonen Sie Ihre Augen. Während einer Bindehautentzündung sollten Sie nicht zu lange am PC sitzen oder Fernsehschauen.
  • Schorf und eitrigen Kleber entfernen Sie mit klarem Wasser. Beachten Sie dabei, dass das Wasser nach außen abläuft.
  • Meiden Sie Kosmetika am entzündeten Auge, wenn Sie nicht darauf verzichten wollen, wählen Sie allergenarme, natürliche Produkte.

Frei verkäufliche Medikamente bei Bindehautentzündung

Bei trockenen Augen und Fremdkörpergefühl helfen Tränenersatzmittel (zum Beispiel Carbomer und Hyaluronsäure), die auch ins Auge eingetropft werden. Bei allergischen Beschwerden verschaffen Augentropfen mit Cromoglicinsäure Linderung. Diese sind auch vorbeugend einsetzbar.

Vorbeugung

Zur Vorbeugung von Bindehautentzündungen helfen die folgenden Tipps und Verhaltensvorschläge:

  • Bei Neigung zu Allergien die allergieauslösende Substanz meiden.
  • Nur Kosmetika augennah anwenden, die Sie auch vertragen.
  • Wenn Sie Brillenträger sind: Achten Sie darauf, dass Ihre Brille die richtige Stärke hat. Unter Umständen muss diese alle paar Jahre angepasst werden. Denn fehlangepasste Brillen strengen die Augen an und machen sie anfälliger für Infektionen.
  • Die Augen vor Reizungen mit einer Brille schützen (Sonnenbrille, Chlorbrille, Schutzbrille oder Skibrille).
  • Die Augen nicht überlasten. Bei für die Augen anstrengenden Arbeiten (am Computer) für optimale Beleuchtung sorgen und häufiger Pausen einlegen.

Autor: Charly Kahle

Stand: 05.08.2021

  • Auf Whatsapp teilenTeilen
  • Auf Facebook teilen Teilen
  • Auf Twitter teilenTeilen
  • DruckenDrucken
  • SendenSenden
Newsletter
Newsletter

Unser Newsletter informiert Sie wöchentlich zu News und Infos rund um die Gesundheit.