Ausgewogene Ernährung: Essen nicht nur nach dem Lustprinzip
Oft essen wir nach Lust und Laune oder aus Gewohnheit, weil man um diese Zeit eben zu Mittag isst. Weniger aus tatsächlichem Hunger, der bei den wenigsten Deutschen ein Gefühl ist, das er wirklich kennt.
Essen nicht nur nach dem Lustprinzip
Oft essen wir nach Lust und Laune oder aus Gewohnheit, weil man um diese Zeit eben zu Mittag isst. Weniger aus tatsächlichem Hunger, der bei den wenigsten Deutschen ein Gefühl ist, das er wirklich kennt. Und die Menge: Die meisten von uns essen, wie es uns beigebracht wurde, z. B. pro Mittagsportion 200 g Fleisch je Erwachsener - und das täglich!
Vier Gründe, warum wir weniger Fleisch essen sollten
- Fleisch ist schwer verdaulich, jedoch schnell verderblich. Achten Sie einmal beim nächsten Bissen Fleisch auf das Stück, dass Sie herunterschlucken. Ist es zu Brei zermalmt oder ist es vielleicht eher ein Klümpchen Sehnen? Ganz sicher werden Sie feststellen, dass sich Fleisch nicht hundertprozentig auflösen lässt. Auch unser Magen und Darm vermögen das nicht, denn sie haben weder die passenden Zähne noch irgendeine andere Vorrichtung dafür. So kommt es, dass Fleisch nicht vollständig verdaut und ausgeschieden wird, sondern häufig in den Taschen und Falten des Darms verbleibt, bis es zerfällt. Dickdarmkrebs kann eine Folge davon sein.
- Bei regelmäßigen Fleischessern weisen Blut und Gewebe oft einen höheren Ammoniakgehalt auf. Das überschüssige tierische Eiweiß verwandelt sich in Stickstoff, der Ammoniak bildet. Ammoniak ist einer der stärksten giftigen Stoffe im Körper. Es deformiert die Zellen und die DNS (Desoxyribonukleinsäure, Hauptbestandteil der Chromosomen und Träger der Erbinformationen) und kann Krebs verursachen. Auch hat Ammoniak einen üblen Geruch, den wir über die Haut und über den Rachen ausscheiden, was wir als Körper- und Mundgeruch wahrnehmen.
- Tierische Lebensmittel enthalten die Arachidonsäure, eine mehrfach ungesättigte Fettsäure, die im menschlichen Organismus entzündungsfördernde Eicosanoide bilden. Dies begünstigt rheumatische Erkrankungen. Arachidonsäure ist zu finden in Fleisch, Wurst, Eiern und Milchprodukten. Jedoch sind zwei kleine Fleischportionen pro Woche unerheblich für den Arachidonsäurespiegel. Auch Fisch enthält Arachidonsäure, hier wirkt aber die ebenfalls im Seefischeiweiß enthaltene EPA (Eicosapentataensäure) entgegen. So dass öfter (2- bis 3-mal in der Woche) Fisch aus dem Meer gegessen werden sollte, vor allem, wenn schon rheumatische Beschwerden vorliegen. Das kann Fisch geräuchert sein, gebraten, gedünstet oder z. B. der Hering aus der Dose. Lesen Sie hier auch unseren Artikel "Hering tut Rheumatikern gut" .
- Fette (Lipide) wie im Fleisch erhöhen den Cholesterinspiegel (LDL-Cholesterin) im Blut. Zwei Gramm Cholesterin, die unser Körper täglich benötigt, produziert er selbst. Cholesterin ist eine Grundsubstanz des Körpers und wird in der Leber hergestellt. Dieser lebenswichtige fettähnliche Stoff wird benötigt, um stabile Zellmembranen aufzubauen, Gallensäuren herzustellen, ohne die die Verdauung bestimmter Speisen nicht funktioniert, Vitamin D zu produzieren, das zum Aufbau der Knochen benötigt wird, und um Geschlechtshormone, z. B. Testosteron und östrogene, sowie Hormone der Nebennierenrinde, wie das Cortison, zu bilden. Mit dem Verzehr von Wurst, Fleisch, Fisch und Geflügel nehmen wir pro 100 g ca. 70 mg zusätzliches Cholesterin zu uns (bei Milch, Käse, Ei, Fett und öl liegt der Durchschnitt sogar bei 84 mg Cholesterin pro 100 g). Kann der Körper diese Fette nicht ausreichend abbauen oder ausscheiden, lagern sie sich genauso wie Kalk in den Blutgefäßen ab. Wird dieser Prozess nicht aufgehalten (z. B. mit cholesterinfreier Kost), bildet sich mit der Zeit eine Gefäßverengung, die Ursache für Schlaganfall und Herzinfarkt.
Gut gekaut, ist halb verdaut
Gründliches Kauen spielt eine wichtige Rolle für eine gute Verdauung, z. B. von Fleisch. Jeder Bissen sollte 35- bis 50-mal gekaut werden. Je intensiver wir kauen, desto mehr Speichel bildet sich, eine wichtige Grundlage für die Verdauung ist. Speichel enthält die nötigen Enzyme, die den Verdauungsprozess in Gang setzen. Speichel ist stark alkalisch und ist der Gegenspieler zur Magensäure. Der alkalische Nahrungsbrei stellt das Gleichgewicht im sauren Milieu des Magens wieder her und schützt ihn vor überschüssiger Säure, die die Magenschleimhaut angreifen und zu Magenbeschwerden bis zu Magengeschwüren hervorrufen kann.
Auch ist es wichtig, zu den Mahlzeiten nicht zu trinken. Die Flüssigkeit würde den Speichel mit wegspülen, ohne dass der seine nützliche Wirkung entfalten konnte. Es kommt auf die Zusammenstellung der Nahrung an Die ausgewogene Ernährung ist eine bewusste, gesunde, vollwertige und abwechslungsreiche Zusammenstellung der Nahrungsmittel und Getränke. Diese sollten weitgehend chemisch unbehandelt sein und schonend zubereitet werden. Dadurch ist gewährleistet, dass der Körper alle lebenswichtigen Nährstoffe wie Eiweiß, Fett, Kohlenhydrate, Ballaststoffe, Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe in ausreichender Menge erhält. Auf das richtige Maß kommt es an: Wenig Fleisch, dafür mehr Fisch, Obst, Gemüse und Vollkornprodukte (wie Reis, Brot, Brötchen, Nudeln).
Autor: Redaktion Meine Gesundheit
Stand: 25.11.2014